Full text: Albrecht Dürer als Buch- und Kunsthändler

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so gern dargestellt hat, den Bewahrer vor einem plötzlichen 
Tod, den gute Katholiken ebenso fürchten wie Ungläubige 
ihn erhoffen, hat er allein fünfmal dargestellt; den Heil. 
Sebastian, den Beschirmer vor der Pest, zweimal; den Patron 
der Ritter, S. Georg, dreimal; den Patron der Ge— 
lehrten, S. Hieronymus, siebenmal u. s. w. Selbst die Technik 
seines Stiches modifiziert er mit Rücksicht auf die praktische 
Brauchbarkeit seiner Platten. Als er bemerkt, daß Platten, 
welche in so unendlich feiner Weise wie z. B. Adam und 
Eva, die Wappen mit Totenkopf und Hahn ausgeführt 
sind, sich rasch ausd rucken und bald abgenutzt werden, nimmt 
er eine breitere vollere Manier an, die erlaubt, eine größere 
Anzahl guter Abdrücke von der Platte zu nehmen. 
Welch ein Abstand aber zwischen Dürers „Ware“ und 
der seiner Vorgänger! Wenn man nur Dürers Apokalypse 
mit dem Blockbuch vergleicht, — welch ein Unterschied! Dort 
die roheste Technik, die des Kolorits nicht entraten kann, 
um schließlich doch nur in unbeholfenster Weise zu einem 
ganz kindlichen Ausdruck zu gelangen, hier der Holzschnitt 
mit einem Schritt auf eine Höhe gehoben, die ihn sofort den 
höchsten künstlerischen Zwecken dienstbar macht. 
Vergleicht man die Schlußschriften der von Dürer 
herausgegebenen Werke, so muß man, wie auch noch Haus— 
mann und Hase getan, zu der Ansicht gelangen, daß der 
Künstler eine eigene, wenn auch nur kleine Druckerei be— 
sessen habe, sie lauten nämlich: 
1498 Apocalypse, deutsch: „Gedruckt zu Nürnbergk durch 
Albrecht Dürer maler.“ 
1498 Apocalypse, lateinisch: „Impressum Nurnbergae per 
Albertum Durer pictorem.“ 
1511 Große Passion: „Impressum Nurmberge per Albertum 
Durer pictorem.“
	        
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