er vorliegende Aufsatz ist als Entgegnung auf Wölfflins Kritik des
D Dresdener Altares entstanden. Der erste Teil soll Wölfflins
Argumente widerlegen, der zweite soll meine Ansicht über Ent-
stehung und Bedeutung des Triptychons darstellen. Was ich da
zu sagen habe, ist keineswegs überraschend; ich hätte deshalb
diese Dinge in Friedenszeiten noch manches Jahr liegen lassen,
nur die absprechende Kritik an dem kostbaren Triptychon, und die
Bedeutung des Kritikers, veranlassen mich zu dem Hervortreten.
Hierfür wäre ja an und für sich eine Zeitschrift der geeignete Ort
gewesen, doch wurde ich, infolge des reichen Wachstums an kunst-
geschichtlichen Forschungen, von zwei Zeitschriften auf eine allzu
ferne Zukunft vertröstet. Es schien mir aber. richtig, daß auf
Wölfflins Kritik möglichst bald geantwortet werde, und darin wurde
ich von den Freunden Dürerscher Kunst bestärkt, auch von meinem
hochgeehrten Gegner selbst. So kam ich auf den Ausweg der
Broschüre. Man wolle sich also diese etwas anspruchsvolle Form
aus jenen beiden Gründen erklären: aus dem Wunsche nach baldiger
Erwiderung, und aus der Überfüllung der Schubladen in den Zeit-
schriftredaktionen.