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mit Pressluft von entsprechend hohem Druck (4 bis
s Atmosphären) gefüllt, so ist das Funktionsventil
gehoben und lässt die Luft in den Hilfsluftbehälter
einströmen, sperrt dagegen den Zugang zum Brems-
cylinder ab, so dass in letzterem kein Ueberdruck
besteht und der Kolben in der Ruhelage ist. In
dieser Stellung sind die Bremsen: gelöst, Wird der
Druck in der Hauptleitung durch Oeffnen des Führer-
ventils vermindert (um etwa !/a—'/z Atmosphäre),
so verschiebt sich das Funktionsventil und verschliesst
den Zugang von der Hauptleitung zum Hilfsluft-
behälter, verbindet dagegen letzteren mit dem Brems-
cylinder, sodass Pressluft in diesen einströmen kann
und den Bremskolben vorwärts treibt. Hiedurch
werden die Bremsen angezogen. Die Kraft, mit der
dies geschieht, entspricht der Spannung der Press-
luft im Bremscylinder, welche wiederum von’ der
Druckverminderung in der Hauptleitung abhängt.
Wird der Druck in letzterer stark vermindert (um
ı Atmosphäre oder mehr), so nimmt das Funktions-
ventil eine solche Lage ein, dass sowohl Pressluft
aus dem Hilfsluftbehälter, als auch aus der Haupt-
leitung in den Bremscylinder einströmt. Durch diesen
Vorgang wird bewirkt, dass die in der langen Haupt-
leitung vorhandene Pressluft zum Bremsen mitver-
wendet, also nutzbar gemacht und zweitens hiedurch
eine sehr rasche Druckverminderung in der Haupt-
leitung des nachfolgenden Fahrzeugs erzielt wird,
welche sich ungemein schnell von Wagen zu Wagen
fortpflanzt und dadurch dieBremswirkung beschleunigt.
Letzteres ist besonders bei langen Zügen von Wichtig-
keit, um das gegenseitige Aufstossen der Wagen zu
mildern. ausserdem auch von grosser Bedeutung für