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es wohl von Nöten sein, daß ich vorerst beichte. Denn
ich hab' oft gehört, man sollte mit reinem Herzen in den
heiligen Eh'stand treten. Fragt sich nun, was Ihr dazu
sagt und ob Ihr mich absolvieren wollt?“
„Wie kann ich das wissen,“ sagte der Pfarrer, „da
ich nicht weiß, wie es mit Euch ausschaut und ob Ihr
alles bereut?!“
„Da habt Ihr wohl recht,“ entgegnete Eppelein.
„Was das letztere betrifft, so kann ich Euch wohl sagen,
daß es an der Reue nicht fehlt. Sonderlich reut mich
alles das, was ich den Nürnbergern noch nicht gethan
hab'. Was ich aber gethan hab', ist Euch wohl nicht
verborgen geblieben, denn Ihr habt ja eine fast starke
Predigt gehalten gegen Groß und Klein, und arge Blitze
geschleudert, so fern sie sich am Gut der anderen ver—
greifen, gar habt Ihr mit dem ewigen Gericht gedroht,
wo dann Hoh und Nieder gleich ist!“
Da lief es dem Remigius eiskalt über den Rücken.
Eppelein aber fuhr fort: „Nun seht Ihr wohl, wie
es steht. Beicht' ich nicht, so tret' ich mit Schuld in den
Eh'stand, und beicht' ich, so werdet Ihr mir meine Sünden
nicht lösen. Was ist also zu thun?“
„Da ist nichts zu thun,“ versetzte Remigius, „als
Ihr thut, was Euch Euer Herz vorschreibt, wie auch ich
das gethan hab', was mir meine Pflicht befahl. Dann
mag uns Gott beiden gnädig sein, wir sind alle fällig
und können unsere Sünden kaum tragen.“
„Da habt Ihr Euch nicht schlecht hinausgeredet!“
sagte Eppelein. „Also will ich von der Beicht ablassen,
und das Spiel der Ehe ungebeichtet wagen. Macht Euch
nun bereit und die Sache richtig. Ich nehm's auf mein
Gewissen!“
Da machten sich alle auf, und der Remigius kopu—
lierte den Eppelein mit der Kunigunde. Drauf ging's zum
Hochzeitsmahl, das war fast prächtig wie eines an des
Kaisers Hof. Da es aber zu Ende war, kam's zum Tanzen.
Nun fragte Eppelein den Remigius: „Sagt mir doch,
ob das Tanzen eine Sünde ist?“
Sagte der Remigius: „Keineswegs. Es ist einmal
Weltbrauch!“