61
nd
im
ir,
ch
et,
yeg
y/
8
n
on
r
h⸗
m
el
ge
e.
on
d
m
7
ig
te
ig
j,
P
n
IIl
l
*
Die Gedanken und Empfindungen, die am letzten Tage des
Jahres 1871 das Herz des Kaisers bewegten, schrieb er in fol—
genden Worten nieder:
„Gott war mit uns!
Ihm sei Lob, Preis, Ehre, Dank!
Als ich am Schluß des Jahres 1866 mit dank—
erfülltem Herzen Gottes Gnade dankend preisen
durfte für so unerwartet glorreiche Ereignisse, die
sich zum Heil Preußens gestalteten und den Anfang
zu einer Neueinigung Deutschlands nach sich zogen,
da mußte ich glauben, daß das von Gott mir auf—
getragene Tagewerk vollbracht sei, und ich das—
selbe nun in Ruhe und Frieden fortbildend, der—
einst meinem Sohne glückbringend hinterlassen
würde, voraussehend, daß es ihm beschieden sein
würde, die südliche Hälfte Deutschlands mit der
nördlichen zu einem Ganzen zu einen.
Aber nach Gottes unerforschlichem Ratschluß
sollte ich berufen werden, selbst noch diese Einigung
herbeizuführen, wie sie sich nach dem von Frank—
reich auf das frivolste herbeigeführten, ebenso
glorreichen als blutigen siebenmonatlichen Kriege
nunmehr darstellt! Wenn je in der Geschichte
Gottes Finger sich sichtlich gezeigt hat, so ist dies
in den Jahren 1866, 1870 n 71 geschehen.
Der deutsch-französische Krieg, der wie ein
Blitz aus heiterem Himmel herabfiel, einte ganz
Deutschland in wenig Tagen, und seine Heere
schritten von Sieg zu Sieg und erkämpften mit
schmerzlichen Opfern Ereignisse, die nur durch
Gottes Willen möglich waren.
Dieser Wille stellte mir Männer zur Seite,
um so Großes vollbringen zu sollen. Dieser Wille
stählte die Gesinnung der Kämpfenden in Hin—
gebung und Ausdauer und nie gekannter Tapfer—
keit, so daß an Preußens Fahnen und an die seiner
Verbündeten sich unvergängliche Ehre knüpfte.