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II. Johann Fischart.
Hatten drauf mancherlei Gespräche,
Zu kürzen sich die frohe Zeche,
Jedweder sprach von seinen Reisen
Und wollte die seine vor allen preisen:
Doch lobte vor allen man diese Reis',
Die ihnen den Hirs geliefert heiß,
Und priesen hoch die Zürcher Knaben,
Die also sich gemühet haben,
Zugleich die Eidgenossenschaft,
Die frohen Abend heut' geschafft.
Man sprach auch zu den Schiffsgesellen,
Daß Fröhlichkeit nicht sollte fehlen,
Sie sollten kühlen nun mit Wein,
Was heut' verbrannt der Sonnenschein,
Und sollten jetzt zulieb dem Rhein
Auch trinken rein den rhein'schen Wein,
So sollten sie den Becher üben,
Wie heut' die Ruder sie getrieben,
In den Glückstopf greifen mit ihrer Hand,“*
Das Glücksschiff ihnen zur Ehr' genannt.
Also sie zu den Gästen sprachen,
Dem Freunde Freud' und Ehr' zu machen,
Denn von der Freude heißt der Freund,“
Doch nach der Fehde heißt der Feind.
Drauf die Gesellen sich gezeigt
Als Freunde und zur Lieb' geneigt,
Und zeigten, daß auch ihre Stadt
Ein treues Herz für Straßburg hat
Und wie sie noch die Alten wären,
Zu halten Nachbarschaft in Ehren.
Nachdem nun war das Mahl zu End',
Führt' bald sie in ihr Losament“?
Zum Hirschen hin der Rat der Stadt,
Wo die Gesellschaft Ruhe hat.