Volltext: Hans Sachs und andere Dichter des 16. Jahrhunderts

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V. Erasmus Alberus. 
Verwahrlost, verloren und ausgekehrt, 
Eine Tonne Gold's war er wohl wert 
Und noch viel mehr. Da stand der Hahn 
Und sah den Stein kaum eben an, 
Er pickt drauf, nimmt ihn in den Mund 
Und spricht: „Du bist mir ungesund, 
Die Frucht, die solcher Edelstein 
Mir bieten mag, ist wahrlich klein, 
Drum er mir nicht willkommen ist, 
Bleib' meinethalben auf dem Mist, 
Wär' ein geschickter Kaufmann hie, 
Er wär' erfreut, wie sonst noch nie, 
Wenn ihm wär' solches Glück beschert, 
Daß allezeit er würd' ernährt. 
Weiß nicht, was ich damit soll thun, 
Weiß nicht mehr als ein andres Huhn, 
Drum, wär' er noch so hübsch und schön, 
Könnt' Nutzen nicht davon ersehn, 
Und fänd' ich tausend Edelstein', 
Ich achtet' ihren Wert nur klein, 
Ein Gerstenkorn ist nicht so fein 
Und sollt' mir doch viel lieber sein. 
Morale. 
Der Edelstein die Kunst bedeut't, 
Der Hahn zeigt an die tollen Leut', 
Die einzig nur nach Wollust streben, 
Fressen und Saufen ist ihr Leben, 
Sie fragen nicht nach guter Lehr', 
Ein voller Bauch ist ihr Begehr. 
3. Von einem Bauer und einer Gans. 
Contra avaritiam. 
Es hieß ein Bauer Tölpelhans, 
Der hatte einstmals eine Gans.
	        
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