Volltext: Hans-Sachs-Forschungen

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A. L. Stiefel, Hans Sachs-Forschungen. 
bei ‚der grofsen Anzahl von Stoffen kurz fassen mufste. Aber es 
scheint, dafs unserem Rezensenten die Länge derartiger Ver- 
gleiche ein Kriterium des Vortrefflichen war, weil er auch an 
meiner Abhandlung gerade den breitesten Untersuchungen Lob 
spendet. Er sagt: „Sind doch einige Partien des Aufsatzes, wie 
z. B. die über „das Schlauraffen Landt“ und „das 
Helpad“ u. a. in ihrer Art vortrefflich und zeigen eine so ziel- 
bewuflste Forschung u. s. w.“ „Das Schlauraffen Landt“ umfafst 
15 Seiten, „das Helpad“ 7. Dieses Lob, sowie ein vorhergehen des, 
das mir „hervorragende Belesenheit, grofsen Eifer und scharf- 
sinnige Combinationsgabe‘“ zugesteht hat den gleichen Wert für 
mich, wie der darauf folgende Tadel: gar keinen nämlich. Lob 
und Anerkennung seitens eines Kenners erfreuen uns, und 
selbst sein Tadel, der ja stets begründet sein wird, verliert die 
verletzende Spitze. Wenn aber ein Unberufener, der so viele Be- 
weise seiner Unkenntnis, seiner Voreingenommenheit und seines 
Mangels an Gerechtigkeit an den Tag legt, sich unterfängt, eine 
Arbeit, die weit über seinen Gesichtskreis hinausgeht, zu bekritteln 
oder zu loben, so wird man solche Auswüchse des Dilettantismus 
in keiner Weise ernst nehmen. Vorwürfe gar von solcher Seite, 
wie „nicht immer in der Methode unanfechtbar‘“, „häufig nicht 
zuverlässig“ oder Epitheta, wie „unerfreulich‘,, „nicht sehr an- 
genehm“ u. s. w., die an Stelle der Belege und Beweise, die 
Unverfrorenheit setzen, mit der sie vorgetragen werden, können 
nur unseren Hohn herausfordern und fallen auf den Rezensenten 
— und zwar, wie ich gezeigt haben dürfte — mit voller Be- 
gründung zurück. 
Es ist eine betrübende Erscheinung, dafs man noch in 
unsren Tagen, wie zur Zeit des von Lessing verewigten Klotz, so 
häufig Kritikern begegnet, welche die zu beurteilenden Werke 
entweder, ohne sie gelesen zu haben, heruntersetzen, oder in 
bedenklicher Nebenabsicht weit über Verdienst lobpreisen; noch 
betrübender ist es, dafs oft angesehene Blätter solchen „Stil- 
übungen“ Aufnahme gewähren. Ich glaubte daher — so sehr 
es mir auch widerstrebte, in eigner Sache das Wort zu ergreifen 
— einmal in ausführlicherer Weise, dieses wenig erbauliche Ge- 
bahren in seiner Nacktheit hinstellen zu müssen. 
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