29
Arbeiten, ja sogar fünf seiner freiesten Blätter (Bartsch 146, 158,
163, 214 und den Bartsch unbekannten Kupferstich „Amnon und
Thamar“, welchen Gegenstand zu behandeln ihn offenbar die Lek-
türe des 2. Buches Samuelis veranlasste, welches er vorher schon
studiert hatte, um aus ihm den Stoff zu den Bildern auf der
Tischplatte Cardinal Albrechts zu schöpfen). Wohl aber wird
Beham schon in München gelernt haben, mit der ÄAusserung sei-
ner religiösen Meinungen vorsichtiger zu sein.
Der Grund der Umwandlung des P in B in seinem Mono-
gramm ist einfach der, dass in Oesterreich und Franken sich der
althochdeutsche Anlaut p länger gehalten hat, als z. B. im Main-
gau und in der Wetterau*). In den Namen Auersperg, Puchner,
Pirkheimer, Paumgartner u. a. erhielt sich gleichfalls der althoch-
deutsche Anlaut. Für Böheim (Böhmen) schreibt der Chronist
Ottokar (gewöhnlich von Horneck genannt) Pehaim, der öster-
reichische Wappendichter Peter der Suchenwirt (um 1400) Pe-
haim, Pehem, Pehaimlant; in Urkunden des 15. Jahrhunderts
steht Pehem oder Behem. Peham, Böheim, Beham oder Behem
hiess übrigens auch der Einwohner des Landes und war ein nicht
seltener, in Nürnberg sogar häufig vorkommender Familienname.
FF
IV.
Dr. G. L. Kriegk hat sich das Verdienst erworben, alle Nach-
richten, welche von dem Leben Hans Sebald Behams in Frankfurt a. M.
in den Urkunden dieser Stadt aufzufinden waren, zusammenzutragen.
Gwinner hat dieselben dem Nachtrag zu seinem Buche*) einverleibt.
Christian Egenolff, der erste Buchdrucker, welcher in Frank-
furt seinen festen Wohnsitz nahm, wurde nach seiner Entlassung
aus dem Strassburger Bürgerverbande definitiv schon am 27.
December 1530 als Frankfurter Bürger aufgenommen, wiewohl er
erst am 9. April 1532 den Bürgereid schwor °),
Bald nachdem sich Hans Sebald Beham in Frankfurt nieder-
gelassen hatte, muss er sich mit Egenolff in Verbindung gesetzt
haben, da 1533 in dessen Verlag seine Holzschnitte zum alten
Testament (Bartsch 1—73) erschienen, und zwar unter dem Titel:
„Biblisch Historien Figürlich fürgebildet durch den wolbe-
rümpten Sebald. Beham von Nürnberg BB. Zu Frankfurt am Meyn
bei Christian Egenolff.“ 8° Auf dem letzten Blatte steht die Jahrs-
zahl MDXXXIIL %).
*) Althochdeutsch lautet Bach pah, Berg perac, Bier pior, Birke piricha,
Burg puruc, purc, etc.
?) Dr. Ph. Fr. Gwinner, Senator und Syndikus, Zusätze und Berichtigungen
zu Kunst und Künstler in Frankfurt am Main, Frankf, 1867, S. 6—8.
*) Vergl. die vortreffliche, aus den Quellen des Frankfurter Stadtarchivs
geschöpfte Abhandlung: „Christian Egenolff, der erste ständige Buchdrucker
zu Frankfurt a. M. und seine Vorläufer. Von Dr. H. Grotefend, Stadtarchivar.
Frankfurt a. M., K. Th. Völckers Verlag. 1881.
*) Gwinner (Kunst und Künstler in Frankfurt a. M., S. 63) bemerkt dazu:
„Diese Ausgabe von 1533, welche ich sonst nirgends erwähnt gefunden habe,
1
yE
Br
a8
nt
A
up
de
N
1:
X
Vi
Me
laz
die
Weis
den
3Mg
1846.
Erne
and,
letzt:
Meine
Händ:
mälde
Zehen
König:
qle he