Volltext: Studien zu Hans Sachs (Band 2)

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5. Die wünderlichen man gschlacht zu machen. 
Dies Fastnachtspiel (Goetze, Fastnsp. Nr. 63; Keller- 
Goetze 17, 126 ff.) ist gearbeitet nach Pauli’s Schimpff . und 
Ernst Nr. 135: „wie die frawen bösz wunderlich man’ sollen 
iugenthafftig machen,“ Die etwas magere Erzählung bei Pauli 
ist von Hans Sachs mit verschiedenen Zügen im Einzelnen 
bereichert und verfeinert worden, die Unhäuslichkeit der Frau 
and somit der Grund für die Wunderlichkeit des Mannes 
v.1—88 wird uns in der Darstellung vor Augen geführt, und 
sehr geschickt lässt der Dichter v. 165 — 84 die Unholdin ein 
kleines Verhör mit der ratsuchenden Frau anstellen, wodurch 
sie erkennt, wer eigentlich an den Ehezwistigkeiten die Schuld 
irägt. Die böse Vergangenheit der „alt unhueld“ ist eben- 
falls, wie schon oben bemerkt, eine Zuthat des Hans Sachs. 
Durchweg zeigt sich in dem Fastnachtspiel eine starke auf- 
zlärerische Tendenz in der Verspottung der Zauberei und des 
Aberglaubens v. 105 — 44; 118; 131 — 34; 199 — 203; 214 — 
4. Eine Reihe von Zügen, die dieser Absicht dienen, sind ganz 
neu hinzugekommen v. 217— 29; 238 — 40; 250 — 56, andere 
bloss weiter ausgesponnen. 
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6. Die bürgerin mit dem dumherrn. 
Der Stoff dieses Fastnachtspiels (Goetze, Fastnsp. Nr. 56; 
Keller-Goetze 17, 52 ff.) erscheint in den handschriftlich erhal- 
tenen deutschen Gesta (ed, Keller), er fehlt dagegen in dem 
ersten deutschen Druck (1489, wiederholt 1512; vgl. Oesterley 
s, 242). Im Jahre 1538 veranstaltete der Strassburger Buch- 
drucker Cammerlander einen Neudruck der Gesta und fügte 
noch die „sieben weisen Meister“ hinzu, als das Beispiel des 
vierten weisen Meisters findet sich unsere Geschichte: „von 
eines ritters frawen die den pfaffen leib wolt haben und wie 
sie jren man den ritter zum dritten mal versucht“, desgleichen 
steht sie im Ritter vom Turn, (bl. XXI — XXIII, vgl. Goetze, 
Fastnsp. Bd. VII s. XV), ebenfalls bei Cammerlander 1538 
erschienen, also im gleichen Jahre und gleichen Verlage wie
	        
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