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ein blosses Missverständnis. Hardenberg wurde jetzt die
beste Aufnahme bereitet. Der Kurfürst lud ihn gleich zum
Diner ein und plauderte mit ihm in der liebenswürdigsten
Weise.! Er stellte die kurfürstlichen Equipagen zu seiner
Verfügung, einelGefälligkeit, welche dem Baron Hügel, als
er jüngst im Namen des Kaisers in München erschien,
nicht erwiesen worden und in München überhaupt nicht
üblich war.? Von dem Tage an, der seiner Ankunft folgte,
hatte Hardenberg mehrere Besprechungen mit dem Kur-
fürsten und mit Montgelas, Immer vorwärts treibend, über-
gab er zur Beschleunigung schon am dritten Tage eine
Note,®? welche die ersten Eröffnungen wiederholte. Am
17. September wurde ein Schriftstück unterzeichnet, das
die bisherigen Ergebnisse zusammenfasste. Man nannte es
Konzertationsprotokoll.* Wenige Tage darauf bestanden
nur noch über wenige der territorialen Vorschläge Meinungs-
verschiedenheiten.” Ueber einen Punkt kam man gar nicht
überein. Mehrere der von Bayern erworbenen Bistümer,
Kapitel und geistlichen Korporationen hatten innerhalb der
Fürstentümer Grundbesitz von sehr hohem Wert.® Harden-
berg wünschte diese seit 1796 dem König als Territorial-
herren mittelbar untergebenen Lande vollständig für den
Fiskus zu gewinnen, während Montxgelas, der Minister eines
ı. Am 31. Aug. 1802.° Hard. überreichte an diesem Tage
auch ein Beglaubigungsschreiben d. d. Berlin 2. Aug. 1802; R. XI.
25 €.
2. Bericht Harniers vom ı. Sept. 1802.
3. Am 2, Sept.: Bericht Hard. vom folgenden Tage.
4. Erwähnt im Vertrag vom 30. Juni 1803, Art. 12.
5. Am 20. Sept. nahm Bayern fast alle preussischen Vorschläge
an; R. XI. 25 D. Vgl. dazu das Schreiben Brays an Haugw. vom
17. Okt. 1802. |
6. S. o. S. 215. Hard, behauptet, der Ertrag liesse sich wahr-
scheinlich auf über 200000 fl steigern: Bericht d. d. München 6.
Sept. 1802; R. XI. 25 C.