Volltext: Hans Sachs

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Doch immer wird es darum fortbeftehn 
Xn diejlem ewgen Wechjellauf der Zeiten. 
rau Treu ijft nicht geftorben, wie du Kagteft, 
rau Keufchheit nicht vertrieben, wie du meinit; 
rau Ehre wird aufs neue fich erheben, 
Und auch Frau Bucht wird wieder Herricherin. 
7. Auftritt. 
Die Vorigen. Hiuumlifche Erfoheinnmung. 
(In der Thür erfheint, firahlend erleuchtet, eine hohe, edle Frauengeftalt, in 
(angem qoldgeftidtem weißem Gewand, eine Strahlenfrone auf dem Haupt, Im 
An ein aoldenes Kreuz haltend.) 
Der EhrenhHold (fortfahrend). 
Und daß dur auch dein Herz entlaften nögeft 
Kom alerfchwerkten Kummer, der dihH drückt: 
Blie dorthin auf die himmlijche Sejtalt, 
Und laß von ihr dir weitre Kunde geben. 
Hans Sachs. 
Wer {ft das Wefen, fpyrich, das fo voll Liebe 
Den fanften Blik auf mich gerichtet Hat? 
(Zu der ErfGeinung.) Und Kannft du jelber fprechen, o fo rede! 
Bift du e8, die mit Sorge nıich erfüllt, 
Die Hagend ih im Traumgedicht befhrieben — 
Das [hwer bedrängte reine OotteSwort? 
Die Erfheinung. 
Du magit das Evangelium mich nennen, 
Aug Glaube, Liebe, Hoffnung — wie du magit. 
Sin Himmelsbote bin ich, theurer Meijter, 
Und {prehe Zuverficht und TIrojt dir zu. 
Wohl jagit du wahr, daß Chrijti Wort und Lehre 
Bon Chriften jelbft gar oft vergejfen wird. 
Doch nicht verloren ift, was du beklagit, 
Und Viele leben, die die Wahrheit hüten. 
Bekämpfe mutig Sünd’ und Unverttand 
Und bleibe felt in deinem reinen Glauben, 
Doch Hakte duldjam auch den andern wert. 
Der Wahrheit dienen und das Öute thum, — 
Das bleib” aud ferner dein Gebot im Handeln; 
Die Menfchenlehren wechteln oft und mandeln,
	        
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