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als er fertig war, gab ihm jener zehn Goldgulden. Da
rief der Schmied voll Verwunderung: „Ei, hab' ich doch
mein Lebtag nichts Gleiches erfahren. Das ist zu viel und
wär's Eppelein's Roß!“
„Sei nur zufrieden,“ sagte der andere, „und be—
halt's! Was braͤucht's viel reden von der War'?! Ich
hab' gute Botschaft bei mir, da sollen's deine gnädigen
Herren wohl ersetzen!“ Zugleich ritt er gemach fort bis
zum großen Wechselhaus, wo der Nürnberger silbernes
Vogelhaus hing. Dort hielt er an, obschon Volks genug
daher kam, riß das Kleinod, darin viel kostbares Ge—
schmeide lag, hinweg, schlug mit dem Streithammer das
große Fenster zu Trümmern und rief lachend hinein:
Guͤten Abend, Ihr Herren. Kennt Ihr mich? Ich bin
der Eppelein! Bringt dem Rat meinen Gruß und meine
Lieb' der Kaufherrnschaft! Den Spatzen gönnten sie mir
nicht, also will ich Wort halten mit den Singvögeln!
Hei, wie die fein pfeifen! Hört Ihr sie? Und das
Vogelhaus hab' ich auch dazu!“ Er hob seinen Raub in
die Höh' und schüttelte das Geschmeide d'rin, daß es klang.
„Viel Dauk, das ist der Nürnberger Brautgeschenk!“
rief er dann, gerade auf die Menge los sprengte er,
mitten hindurch, dann seiner Wege fort, das Vogelhaus
unterm Mantel und hinaus zur Stadt.
Alles rannte und schrie, der Rat ließ trompeten,
daͤß es ein Graus war, und was sich fand an Reisigen,
sprengte nach, der Rat und die Wechsler ballten die
Fäuste und zerrauften sich fast die Haare. Aber Eppe—
sein war fort und das Vogelhaus auch.
Da nun Eppelein nach Hause kam, traf er Wolf
von Wurmstein mit seiner Schwester, die erwartete ihn.
Er aber sagte: „Da ist das Freundesgeschenk, schönes
Fräulein. Wir sind in trefflichem Frieden, ich und Die
zu Nürnberg, und was ich nicht schon hab', das will ich
ihnen alles lassen! Hab' ich nun mein Wort gelöst, und
seid Ihr noch heute zu Paß mit Euerer Lieb', daß Ihr
mein Eh'gemahl werdet?“
Nun lachte Fräulein Kunigunde und antwortete:
„Eh' schien die Sonne zur Nachtzeit, als daß Ihr das
Vogelhaus auf friedlichem Weg' gewonnen habt!“