Volltext: Hauß-Music Geistlicher Gesäng/ darunter etliche auff die fürnembsten Fest deß Jahrs [Altus]

6 Geistliche Garten⸗Freude / 
sen / und als suse anmutige Zucker⸗Rosen angesehen werden Wir 
muͤssen aus groß glaubiger Gedult nicht achten / ob gleich die liebe 
JEsus⸗Hand uns einen schoͤnen Rosen⸗Knopf nach dem andern 
—Tr 
einen schmerzlichen Kinder⸗Blumen⸗Zehenden von uns abforde⸗ 
re / ingedenk: Daß sie dieser Lieb reiche Himmels⸗Gaͤrtner / in ei⸗ 
nen weit schoͤnern Garten versetze / und sie also nicht verlohren / son⸗ 
dern als sonderbare und fuͤrden Augen GOttes wol · gefaͤllige Tu⸗ 
gend⸗Rosen / auch wol aufgehaben und e 5— 
Und in solcher Erwegung / thyun Christliche Klag⸗Herzen 
ßar oͤblich / wann sie sy theiis wegen der irdischen run und Lieblich 
eit / als auch der vergaͤnglichen und eitlen — eit unseres hinfaͤl⸗ 
ligen Lebens / dergleichen schoͤne Blumen⸗ und e 
gen oft zu Gemuͤt fassen / als wordurch sie sich uͤberaus woltr sten 
und aufrichten koͤnnen. VVV V —— 
Wann dann nun die wol· selige Jungfer Kammin / nicht un⸗ 
fuͤglich Ihrem schoͤnen Namen naqch / eine recht⸗ Susanna und 
liebliche Menschen⸗Rost / beydes dero reinlichen und Fungfraͤu⸗ 
lich⸗hoͤchst⸗ belobten Keuschheit / als der noch zart⸗bluͤhenden / schoͤ⸗ 
nen und holdseligen Gestalt wegen / billich hat koͤnnen aiso genennet 
werden: zumalen Sie uͤber dieses nicht nur eine sonderbare Blumen⸗ 
Freundin / sondern auch eine fuͤrtreffliche Kuͤnstler in der selben/ 
ja gleichsam eine andere irdische Flora gewesen. Als habe in solcher 
Erwegung / eine schoͤne geistliche Garten⸗Einladung der glaub⸗ 
gen Seele / an ihren liebsten Seelen⸗Braͤutigam JEsum / nach 
deme Sie so oft und oft im Leben geseufzet / und nur einen Gnaden⸗ 
Blick in dessen himmlischen Paradis⸗Garten (darinnen si⸗ 
nunmehro der seligen Seelen nach schwebet und lebet) zu erlangen 
verlanget und gewuͤnschet / vor die Hand nehmen / und ein und ander⸗ 
Trost⸗Bemerkung / aus selbiger anfuͤhren wollen. 
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