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von Burgschmiet; über den Altar Christus, vergoldet,
aus Veit Stoß's Zeit, wo nicht von ihm selbst. Von
großer Wirkung sind die hinter dem Altar hervorleuch—
tenden Glasmalereien in den hohen breiten Fenstern des
Chors. Die um die Kanzel in Nischen stehenden Figuren
der 12 Apostel und der 4 Evangelisten sind eine Arbeit
des Hofbildhauers Müller aus Meiningen.
Die Betstühle sind 1837—38 neu gefertigt worden
und bei dieser Gelegenheit ist viel für das Innere der
Kirche geschehen.
Das Sakramentshäuschen*) (Weihbrodgehäuse)Adam
Krafft's in den Jahren 1493 bis 1500 erbaut und auf—
gestellt, steht an der Nordseite des Altars. Ein schlank
aufsteigendes Steingebilde von 64 Fuß Höhe, Scenen
aus dem Leben des Heilands darstellend; nach oben schließt
sich dasselbe in einen gewundenen Blumenstengel, ähnlich
der schönsten Filigran-Arbeit. In den Jahren 1837 38
wurde durch Rotermundt eine Restauration vorgenommen.
Der Meister und zwei Gesellen sind als Träger des
Denkmals dargestellt. In Mitte der vordern Säule des
Chors der englische Gruß, berühmtes Schnitzwerk von
Veit Stoß (1518), eine Stiftung Anton Tuchers, die Ver—
kündigung Mariens darstellend; 1817 durch Vernachlässi—
gung beim Aufhängen zertrümmert, wurde dasselbe 1826
durch die Gebrüder Rotermundt neu hergestellt. — In Form
eines großen Rosenkranzes umschließt es die freistehenden
Gestalten der Maria und des Verkündigungs-Engels
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*) Vom Sakramentshäuschen, sowie von den Werken Adam
Krafft's gibt es ein interessantes Werk, herausgegeben von Prof.
Wanderer „Adam Krafft und seine Schule 1490 bis 18507“ mit 60 Ab—
bildungen. Verlag von J. L. Schrag, (H. Schrag's kgl. Hofbuch—
handlung.) Königstraße 186, nächst der Lorenzkirche.