fullscreen: Hans Sachs und andere Dichter des 16. Jahrhunderts

Gedichte. 
Ihr' ehrenhitz'ge Ruhmbegierd' 
Stritt mit der Sonne unbeirrt, 
Je mehr erhitzet ward ihr Blut, 
Je mehr entzündet ward ihr Mut, 
Denn Arbeit, Müde, Schweiß und Frost 
Des Ruhmes sind, der Tugend Kost, 
Die Staffeln sind es und die Steigen, 
Die steigt man, Ehre zu erreichen; 
Mit Müßiggang, Gemächlichkeit 
Man keinen Namen sich bereit't, 
Schimmlige Faulheit und böse Lüste 
Liegen vergraben auf dem Miste. 
Drum hielten jene der Sonne Stich 
Für Mahnung nur zu fördern sich, 
Denn wer schön Wetter haben will, 
Muß leiden, daß er die Sonne fühl'; 
Deswegen, als die Sonne merkt, 
Daß ihre Kraft ward nur gestärkt, 
Und schnell das Schifflein sah hineilen, 
Da sorgte sie, sie möcht' verweilen, 
Daß ihr zuvor das Schifflein käme 
Und also ihr das Lob benähme. 
Derhalben, halb erst ausgeruht, 
Nimmt frische Pferde sie wohlgemut, 
Verließ den goldnen Himmelssaal, 
Schoß plötzlich in ein fernes Thal, 
Fuhr nieder in so schnellem Lauf, 
Daß sie bei Rheinau kam vorauf,“ 
Zeigt' sich dem Schiff zur Seite dann 
Und bot ihm einen Wettlauf an; 
Die Männer, dadurch neu gemahnt, 
Legten weidlich an die Hand, 
Vornehmlich, da es ihnen däuchte, 
Ein hell' Gestirn vor ihnen leuchte 
Wie Wiederschein der hohen Spitze 
Des Turms von Straßburg mit hellem Blitze, 
35 
50 
355 
360 
365 
370 
375 
330
	        
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