-1
wohl an nidte weniger dachten, als daß Cr dereinft eine
Künftlerlaufbahn verfolgen folle, Sein Qchrer hieß
Matthefius und Hatte neben feinem Privatunterrichte
od) das Gewerbe eines Hochzeitlader$ und Leichenbitters.
Man Kun fig denken, daß ein foldher Unterricht, von
dem Lehrer als Nebenerwerb betrieben, gerade nicht fehr
umfaffend und gründlidh war, indeß half uferm Burg:
jehmict feine Gabe, Alles aufs Schnellite zu crfaflen,
den beiten Nutzen daraus zu ziehen, Im fechsten Yahre
ichon zeigten fidy bei Burgihmiet Spuren eines unge
wöhnlihen Zeidnungstalentes, indem cr alle ihın vorz
Fomumenden und Lemerkengwerth erfheinenden Segen:
itände fOnell auffaßte und auf dem Papiere wiedergab,
LebhHaften Temperaments nahm unfer Burgjemict
an den Spielen und SGenieftreichen feiner Iugends
gefährten ftet8 großen Antheil, und die Straßen und
Pläue feiner guten Baterftadt, namentlich die nächften
Umgebungen des fogenanıten Hanfeehofes, in dem er
erzogen wurde, waren die Schaupläße feiner Thaten.
Aber bald entfremdete ihHır ein in feinem Iunern evz
wacdhender eöferer Trieb, der Ichon den Knaben mand
Schönes und Sute8 erkennen LKief, und befonders der
Kunfeh, der in ihm rege wurde, das glänzende Meteor
der Kunft, das in fein Iugendkeben hHerniederftrahlte, zu
erreichen und fi an ihm zu erwärmen, dem wilden
Treiben der Iugendgefährten, Bald ward er feltener in
ioren Kreifen und — {tatt wie fonft den blechbefehla:z
genen Hirreuden Reif unter lauten Halloch durch die
Straßen treibend, fah man ihn jeßt mit dem Zeihnungs-
budy und dem friedkidyen Rothftift hie und da fid) nieders
(affen and nad) Segenftänden für die Aufnahme furchen,