Volltext: Kindlicher Glücks-Zuruff/ bey Der sich zum drittenmal ereigneten Hochzeit-Freude Deß Wol-Ehrwürdigen/ Achtbar und Wolgelahrten Herrn M. Christian Eschenbachs/ Treu-fleißigen Seelen-Hirtens der Gemeine in der Nürnbergischen Vorstadt Werd: Als Selbiger mit Der Erbar und Viel-Ehr- und Tugendreichen Frauen Catharina Vorcklin/ den 26. Febr. dieses 1684. Jahrs Seinen Hochzeitlichen Ehren-Tag beging

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Un wird das dritte Bett / Dir / Vatter / zubereitet / 
es wird die dien Zahl Dir auch vollkommen 
seyn: 
Selbst diese dritte Freud / womit ich werd geweioͤet / 
floͤßt die Vollkommeuheit in meine Seele ein. 
Und wie ich sonsten Gluͤck und Leben von Dir abe 
so viel der hoͤchste GOtt mir durch Dich hat gegoͤnnt: 
So denck ich heute auch auf die besondre Gabe / 
dadurch die Schuldigkeit deß Sohnes wird erkennt. 
Du weist es / daß bey mir Arabien nicht glaͤntzet / 
in reichen Indien sey ich noch nie gewest / 
und was an Pactols Hoͤh in vollem Reichthum graͤntzet / 
hat meinen Mangel nicht / wie Du weist / ausgeloͤst. 
Die Schaͤtze haben Schein / doch nicht das selbste Wesen / 
sie fallen in das Licht / in das Gemuͤthe nicht. 
Man kan von aussen schon / als an der Stirne / lesen / 
daß ihnen insgesamt das wahre Seyn gebricht. 
Sie reichen nicht dahin / wie theure Gaben sollen. 
Ein Hertz voll reiner Wuͤnsch / besiegt ein Handvoll Gold. 
Offt glaͤntzt in solchen nur das Ohnmacht-volle Wollen / 
dem zwar ein kreuer Geist / auch oͤffters bleibet hold. 
Mein Will der stellt sich ein / mit unverruͤckter Treue / 
die ein getreuer Sohn dem Vatter schuldig ist: 
Und weiset / daß ich noch in allem danckbar seye⸗ 
so offt mein schwacher Geist die Vatter⸗Lieb abmißt. 
Kan die Gedaͤchtnus dann die Tieffe nicht erreichen / 
so bleibet doch der Will in seinem Pflicht· Gewicht. 
Ein junger Loͤwe laͤßt sein Brillen doch nicht schweigen / 
ob gleich der klauen Krafft und Staͤrcke ihm gebricht. 
Ein
	        
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