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Un wird das dritte Bett / Dir / Vatter / zubereitet /
es wird die dien Zahl Dir auch vollkommen
seyn:
Selbst diese dritte Freud / womit ich werd geweioͤet /
floͤßt die Vollkommeuheit in meine Seele ein.
Und wie ich sonsten Gluͤck und Leben von Dir abe
so viel der hoͤchste GOtt mir durch Dich hat gegoͤnnt:
So denck ich heute auch auf die besondre Gabe /
dadurch die Schuldigkeit deß Sohnes wird erkennt.
Du weist es / daß bey mir Arabien nicht glaͤntzet /
in reichen Indien sey ich noch nie gewest /
und was an Pactols Hoͤh in vollem Reichthum graͤntzet /
hat meinen Mangel nicht / wie Du weist / ausgeloͤst.
Die Schaͤtze haben Schein / doch nicht das selbste Wesen /
sie fallen in das Licht / in das Gemuͤthe nicht.
Man kan von aussen schon / als an der Stirne / lesen /
daß ihnen insgesamt das wahre Seyn gebricht.
Sie reichen nicht dahin / wie theure Gaben sollen.
Ein Hertz voll reiner Wuͤnsch / besiegt ein Handvoll Gold.
Offt glaͤntzt in solchen nur das Ohnmacht-volle Wollen /
dem zwar ein kreuer Geist / auch oͤffters bleibet hold.
Mein Will der stellt sich ein / mit unverruͤckter Treue /
die ein getreuer Sohn dem Vatter schuldig ist:
Und weiset / daß ich noch in allem danckbar seye⸗
so offt mein schwacher Geist die Vatter⸗Lieb abmißt.
Kan die Gedaͤchtnus dann die Tieffe nicht erreichen /
so bleibet doch der Will in seinem Pflicht· Gewicht.
Ein junger Loͤwe laͤßt sein Brillen doch nicht schweigen /
ob gleich der klauen Krafft und Staͤrcke ihm gebricht.
Ein