Volltext: Alt-Nürnberg

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von 600 000 fl. Kriegskostenentschädigung noch folgende Forderungen 
stellte: Die Stadt tritt dem Bund wider den Kaiser bei; sie darf 
wegen des in diesem Krieg durch Feuer und Schwert erlittenen 
Schadens niemals weder Anspruch auf Entschädigung erheben, noch 
Vergeltung üben; alle beim Kammergericht anhängigen Rechtshändel 
werden nicht auf dem Rechtswege, sondern durch Schiedspruch des 
Kurfürsten von Sachsen, der Herzoge von Bayern und Württemberg 
und der Verordneten der Städte Augsburg, Rothenburg und Schwä— 
hisch-Hall geschlichtet. Außerdem hat die Stadt ihr Kriegsvolk zu 
entlassen und markgräfliche Besatzung aufzunehmen. 
So unverschämt maßlos diese Forderungen waren, so rieten die 
Abgeordneten der Städte unter Hinweis auf die Aussichtslosigkeit 
eines Entsatzes doch zur Annahme derselben.“ Der Rat war aber 
nicht gemeint, diesem Ratschlag zu folgen. Er berief am 4. Juni 
die Genannten des größeren Rats aufs neue zusammen und erklärte 
in Anwesenheit der fremden Gesandten nach einer Darstellung der 
Sachlage: Da der Markgraf die Stadt ohne alle gerechte Ursache, 
elbst wider der Bundesfürsten Willen und Befehl feindlich angegriffen, 
zudem auch Forderungen stelle, die weder zu erfüllen, noch vor 
Kaiser und König zu verantworten seien, so sei der Rat der Mein— 
ung, man solle lieber im Bewußtsein der Unschuld das Außerste 
versuchen, als dieser landfriedenbrecherischen Gewalt, diesen tyranni— 
schen Handlungen sich preisgeben. Dieser maunhaften Erklärung 
timmten die Genannten einhellig zu und damit im Einklang war 
auch die Stimmung der Bürgerschaft. 
So begann denn die Beschießung der Stadt mit verstärkter Heftig— 
keit aufs neue. Die vielen Hunderte von Schüssen aus den schweren 
Geschützen des Lagers hatten an der Stadtmauer, an Türmen und 
Häusern schon vielen Schaden gethan. Besonders ließ der Markgraf 
das Geschütz auf die Sebalduskirche richten; „da machtens die Priester 
mit der Predigt sehr kurz, denn es war nicht gute Luft in der Kirche.“ 
Inzwischen wurden die Friedensvermittlungsversuche fortgesetzt. Nicht 
bloß die städtischen Abgeordneten bemühten sich weiter, den Markgrafen 
in seinen Forderungen herabzustimmen; es erschienen nun auch vom 
Fürstentag zu Passau Abgesandte der Fürsten: Gesandte von Sachsen, 
Hessen, Bayern, Mecklenburg, sowie Zasius, der Bevollmächtigte des 
Königs Ferdinand, welche den Markgrafen von seinem gewaltthätigen 
Verfahren gegen Nürnberg abmahnten und einen billigen Vergleich 
zwischen beiden Teilen herbeizuführen suchten. Die Frucht der mehr— 
seitigen Bemühungen war ein neuer Friedensvorschlag des Markgrafen. 
In demselben ermäßigte er seine Geldforderung auf 20000 fl., 
dagegen bestand er auf dem Beitritt der Stadt zum Fürstenbund und 
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