Vormort.
Die Eutftehung der Nürnberger Stadtbibkiothek
fann auf das Jahr 1445 zurückgeführt werden, in welchem der
Rfarrer Dr. Künhofer der Stadt eine Schenfung von
(felbftuerftändlich hHand{hriftlihen) Büchern zur Sründung einer
„iberey“ machte.
Sbhre erfte größere Vermehrung erhielt diefe Bücherfammhung
durch die nach Aufhebung der Klöfter in Nürnberg mit ihr ver:
einigten Bibliothefen derfelben; außerdem haben aber auch Derz
fi iedene gelehrte Männer und altberühmte Sefhlechter der Stadt
viel zum Aufblühen der Bibliothek beigetragen. Befonders
zeichneten fi durch Ihre VBerdienfte um Diefelbe der gelehrte
Kirdgenmeifter Sebald Schrever, die beiden Hieronymus
Baumgärtner, Bater und Sohn, Georg KBolkfamer, der
die Bibliothek vorzugsweife bereicherte, fowie Die Familien der
Tegel, Tucdher u. a. m. aus.
Anfänglich wurde fie im Auditorium des WHegidien = Klofters
aufbewahrt, bi8 die Sammlung durd9h Schenfungen und Ver:
mächtniffe fo bedeutend zunahm, daß man auf größere Räum-
lichfeiten zu ihrer Aufftellung bedacht fein mußte, welche das
ehemalige Prediger= oder Dominifaner= Klofter darbot, wo fie
fi® no gegenwärtig befindet. Die Nebertragung der Bibliothek
dahin erfolgte im Iahre 1538 unter Leitung der RKathömit-
glieder Hieronymus Panumgärtner und Cragmus Ehner.
Sn fpäteren Zeiten erwarb der Rath mehrere Privatbiblio-
thefen durgH Kauf (von Balma, Schelhammer, Vabricin8, Herel,