Object: Versuch einer grammatischen Darstellung der Sprache des Hans Sachs (1. Theil)

59 
sehr gerne hinn, hinnen (mhd. gewöhnlich hinne = hie inne, 1 20, 
27 AB, 33, 34, 47, 54, II 3 A etc. — hie allein steht z.B. I 3, 4, 
8, 10, 34, II 6, 47 ete.). 
Nicht berechtigt ist r in dester baß (I 8A; schon mhd. aus 
fälschlich gesteigertem deste; Weinh. 8. 195), in ‚sander (allesander 
II 7, 21, 26, beids. I 42, 43, II 29, 62, immer im Reime; allsand 
1 78:; ef. selber, das schon im Mhd., obwohl zunächst Nom. Sing. 
masc., auch für andre Formen der adjectiv. Flexion eintritt, und 
selbes, den Gen, Sing. masc., = selbst); stürtzen (I 56 beyde hend 
in die seyten st.; Druckfehler oder mit stärzen = aufziehen Zu- 
sammenzubringen? Schm, 11 785). 
Geschwunden ist r in dem Präfix zu- (zer-, md. = zur-), So 
zubrochen (I 55 AB), zurinnen (I 44 AB, zrinnen II 55, zrunnen 
II 19), zurissen (I 9 AB, 57 AB, II 13, 18 A, 65, 66, 79); in welt 
(schon im 13. und 12. Jahrh.), in ab (— aber nur II 6%, wie mhü. 
und besonders im bayr. Dialect schon frühzeitig ab, ave; Weinh. 
B. Gr. 8.162 ex. Doch ist jene Stelle kaum ganz in Ordnung). — 
Für s ist r durchgedrungen im Präter. von wesen (war, warst; 
was nur I 4028, II 2313 und im Reime II 29, 42, durch welchen 
H.S. sogar zu wasen verleitet wird: Kell. VIE 391; Weinh. B. Gr. 
8. 161 in.), vorherrschend ferner in verlieren (verlewr II 13, verlier 
I 87, verleurst I 39, sie verlewrt Kell. VI. 341; doch 1I 47 er ver- 
leust, auch Kell. VII 172:, verliesen VII 21:) und frieren (119, 16, 
es fror I 126; doch es freust Kell. VII 444. — Beide Verba — 
d. h. deren Präsensstamm und der Sing. des Präter,; denn im Übrigen 
war schon mhd. das r gültig — schwanken überhaupt in jener Zeit 
zwischen 7 und s — Kchrein, Gr. des 15.—17. Jh. 8, 361 —, und 
die bayr. Mundart hat heute noch friesen und verliesen im Präs. 
bewahrt). — 
Nicht durch cine einzelne der aufgeführten Erscheinungen, .$. 47. 
sondern durch ein Zusammentreffen verschiedener Vorgänge zu er- 
klären und zum Theil der Wortbildungslehre zuzurechnen sind die 
meist deminutiven und hypocoristischen Entstellungen der Eigen- 
namen, deren viele noch heutzutage auch im Schriftdeutsch üblich 
sind. So Fritz (I 19), Hans (I 68), Elß (1 48 fl.), Grede und 
Grete (11 447, 60 fl.); ferner Criste (11 60 = Christine, Kristel;
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.