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sehr gerne hinn, hinnen (mhd. gewöhnlich hinne = hie inne, 1 20,
27 AB, 33, 34, 47, 54, II 3 A etc. — hie allein steht z.B. I 3, 4,
8, 10, 34, II 6, 47 ete.).
Nicht berechtigt ist r in dester baß (I 8A; schon mhd. aus
fälschlich gesteigertem deste; Weinh. 8. 195), in ‚sander (allesander
II 7, 21, 26, beids. I 42, 43, II 29, 62, immer im Reime; allsand
1 78:; ef. selber, das schon im Mhd., obwohl zunächst Nom. Sing.
masc., auch für andre Formen der adjectiv. Flexion eintritt, und
selbes, den Gen, Sing. masc., = selbst); stürtzen (I 56 beyde hend
in die seyten st.; Druckfehler oder mit stärzen = aufziehen Zu-
sammenzubringen? Schm, 11 785).
Geschwunden ist r in dem Präfix zu- (zer-, md. = zur-), So
zubrochen (I 55 AB), zurinnen (I 44 AB, zrinnen II 55, zrunnen
II 19), zurissen (I 9 AB, 57 AB, II 13, 18 A, 65, 66, 79); in welt
(schon im 13. und 12. Jahrh.), in ab (— aber nur II 6%, wie mhü.
und besonders im bayr. Dialect schon frühzeitig ab, ave; Weinh.
B. Gr. 8.162 ex. Doch ist jene Stelle kaum ganz in Ordnung). —
Für s ist r durchgedrungen im Präter. von wesen (war, warst;
was nur I 4028, II 2313 und im Reime II 29, 42, durch welchen
H.S. sogar zu wasen verleitet wird: Kell. VIE 391; Weinh. B. Gr.
8. 161 in.), vorherrschend ferner in verlieren (verlewr II 13, verlier
I 87, verleurst I 39, sie verlewrt Kell. VI. 341; doch 1I 47 er ver-
leust, auch Kell. VII 172:, verliesen VII 21:) und frieren (119, 16,
es fror I 126; doch es freust Kell. VII 444. — Beide Verba —
d. h. deren Präsensstamm und der Sing. des Präter,; denn im Übrigen
war schon mhd. das r gültig — schwanken überhaupt in jener Zeit
zwischen 7 und s — Kchrein, Gr. des 15.—17. Jh. 8, 361 —, und
die bayr. Mundart hat heute noch friesen und verliesen im Präs.
bewahrt). —
Nicht durch cine einzelne der aufgeführten Erscheinungen, .$. 47.
sondern durch ein Zusammentreffen verschiedener Vorgänge zu er-
klären und zum Theil der Wortbildungslehre zuzurechnen sind die
meist deminutiven und hypocoristischen Entstellungen der Eigen-
namen, deren viele noch heutzutage auch im Schriftdeutsch üblich
sind. So Fritz (I 19), Hans (I 68), Elß (1 48 fl.), Grede und
Grete (11 447, 60 fl.); ferner Criste (11 60 = Christine, Kristel;