Full text: Geschichte der Reichsstadt Nürnberg

3 
führer in den Rathsversammlungen, und konnte nach 
seinem Ermessen den Rath zusammenberufen bei Tag 
und Nacht. Dreizehn der Bürgermeister waren zu 
gleicher Zeit geschworne Schöffen, und hatten zu rich— 
ten über Leben und Tod.. 
Aus den alten Bürgermeistern wurden wieder sieben aus— 
erwählt, welche man die sieben älteren Herren nannte, 
aus diesen ernannte man drei oberste Hauptmänner, 
und zwei von diesen wurden zu Losungern erwählt, 
weil sie über die Steuern, Losung genannt, gesetzt wa— 
ren; der älteste Losunger im Amt war der Vornehmste im 
Rathe, und somit der erste Mann in der Stadt. Den bei— 
den Losungern war einer aus den Handwerkern beigegeben, 
der zugegen sein mußte, wenn sie in die Losungsstube ein— 
zingen, und aus derselben heraustraten. 
Die sieben ältern Herren waren die obersten im Regi— 
mente, in ihren Händen lag die höchste Macht; sie beriethen 
mmer vorher, ehe man eine Sache an die Uebrigen kom— 
men ließ. 
Das Begleiten einer solchen Würde war, wie es scheint, 
an keine bestimmte Zeit gebunden. Sonst wurden jedes Jahr 
am Pfingstdinstage, nach vorgängigem feierlichen Gottes— 
dienst, von den Genannten zwei Wahl- oder Chürherrn er⸗ 
wählt, der eine aus den bisherigen Schöffen, der andere aus 
den sieben älteren Herren oder den alten Bürgermeistern. 
Drei andre Wahlherrn wählte der ganze kleine Rath, und 
diese fünf Wahlherrn wählten dann in einem besondern ab— 
geschlossenen Gemache die 26 Bürgermeister, und aus diesen 
wieder die dteizehn Schöffen. War der kleine Rath voll— 
ständig gewählt, so besetzte dieser die durch Todesfall oder 
sonst wie erledigten Stellen der alten Genannten. 
Spätere Einrichtungen waren: Das Amt der Fünfer— 
herren, und das der Pfand- und Rugsherrn, erstere 
waren die beiden Bürgermeister im Amt, und die, deren 
An 
Ir 
ren 
He 
Pe 
7 
q; 
uüͤb 
un 
sch 
M 
X 
ser 
N 
el 
A 
A 
fe 
9 
d
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.