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das Gußere fejtfteht, Im Nebrigen foll die Beleuchtung der Kühlräume durch
Aleftrifches Licht beiwerfkftelligt werden.
10. Bodenbeleg aus hellen Klinkern mit Zementbetonunterlage, Kanaliz
tation und MWafferjplükung ift vorzufehen.
11, Der Beftimmung über das für die Bereitung der Kalten Luft u, f. w.
zu wählende Syftent haben noch weitere technifiche Anfragen voranzugehen und
muß deshalb die Entfcheidung hierliber auZgejebßt bleiben. In den verfchiedenen
Schlachthöfen, die befichtigt wurden, find verfdhiedene Syfteme der Erzeugung kalter
Quft, die Jämmtlid) patentirt find, im Gebhrauche,. AWbgefehen von der Sefellihaft
Hr Qinde’s Gismajchinen, welche neueftenz für Leipzig bei einer Konkurrenz
unter 4 biefür geeigneten FZirmen den Vorzug erhielt, waren auf den befichtig-
ten Schlachthöfen die Patente von Dfenbrüc in Bremen und Kropff in
Yordhaufen vertreten. YUlle diefe Ginrichtungen wurden gelobt. In allerjüngfter
Beit macht auch ein Batent viel von fich reden, welches für den gleidhen Zweck
zinem gewifjen Raoul Pictet erteilt worden ijt. Unter diefen verfchiedenen
Syftemen die Auswahl zu treffen, ift nur Sachverftändigen möglich. Abgefehen
bon obigen SErfundigungen muß daher vor der Ontjcheidung ein Gutachten von
Zachverftändigen eingeholt werden, was hiemit beantragt wird. Außerdem ift
nod) zu erwägen, ob nicht zugleich die Gisbereitung aus zu Ddeftillirendem Waffer
die Heritellung von Genußei8), mit der Anlage verbunden werden foll. Die
Herftellung diejer Art von Gigs würde in gefundhHeitlicher Beziehung von Hohem
Werte fein, SG Könnte die Einrichtung hieflir ohne befonders erhebliche Koftenz
mehrung leicht getroffen und der Betrieb mit der Erzeugung der kalten Luft ver:
bunden werden. Cine Schädigung der hiefigen Giödroduzenten dürfte aus Ddieler
Sinrichtung faunı zu befürchten tein..
XIL Vierdeichlachthans.
1. In den meiften befichtigten Schlachthöfen find zum Teil recht umfang-
reihe Pferdefchlachthäufer vorhanden. Diefelben find.faft durchgehenda mit der
Zanitätsanftalt verbunden, was nach dem bereits oben (Ziff. IX) SGefagten nicht
zmpfohlen werden fann. Selbit daS neue Projekt einer Schlacht und Viehhofz
anlage für die Stadt Leipzig macht hier feine Ausnahme. Ilur in Berlin, wo
der Schlachtzwang für Pferde — e$ werden dort ungefähr 7000 Stück im Jahre
geichlachtet — jhonm feit 1854 Dbefteht und die Zentral-Pferbefchlächterei, eine
Brivatunternehmung, in der Greifämalderftraße liegt, ferner in Bremen und
Hannover find beide Anjtalten getrennt. Diefe Trennung {ft auch für den Nürn-
berger Schlachthof, hier jhon der Raumverhältnifje wegen, in das Auge zu falfen
und märe demigemäß, fobald überhaupt zur Grbauung eines Pferdejchlachthaufes
gejchritten merden muß, hiefür ein geeigneter Plag im Sündersbühler Schloßan-
wefen in Ausficht zu nehmen, wobei nur zu beachten ijt, daß die Zubringung
ber zu {Olachtenden Pferde und die Abfuhr des Seiiches und der Abfälle nicht
Surch den Schlachthof gefchehen darf.
2, Das Programm von 1880 Hat die Erbauung eines Schlachtraumes
für Bferde als nötig erachtet, jedoch, wa3Z aber {honm miderraten worden ift, nach
dem Vorbilde der Stadt München die Verbindung mit der Sanitätsanftalt begut:
ıchtet, Damals Jhlachteten 2 Pferdemekbger in hHiefiger Stadt; diefes‘ Verhältnis
jat fi feither geändert. Der Bebarf an Pferdefleijdh) in Nürnberg wird zwar
Jeute noch durch zwei Pferbemekger gedeckt, allein diejelben nehmen ihre Schlach=
tungen außerhalb des Stabdtbezirkes in Wegendorf und bezw. Schweinau vor und
haben nur Verkfaufsläden in der Stadt. Da e& ungewiß ift, ob diejelben über-
haupt ibre Schlachtungen mieder nach Nürnberg verlegen und ob in nächfter Zeit