293
— — —
Ausser einem Bilde auf Goldgrund aus der altbyzantinischen
Schule, und zwar aus der Kindheit der Malerkunst, finden
sich auf der Burg nur Gemälde aus der altdeutschen Schu—
le. Im großen Saale, in dessen Mitte ein hölzerner go—
thischer Pfeiler steht, hängt eine Wachsmalerei von Hans
Schäufelin (1515), ein großes Bild, das manche Schön—
heiten enthält; ferner mehrere Hans Kulmbach, die oben
genannte Copie: das Porträt von Albrecht Dürer, und
Copieen der Bildnisse Wallensteins und Gustav Adolphs,
des Schwedenkönigs. In den übrigen Gemächern findet
man gleichfalls altdeutsche Gemälde von unbekannten Ma—
lern, Copieen nach Albrecht Dürer u. a, einige Hans
Kulmbach und einige Martin Schön: die Anbetung der
heiligen drei Könige, den englischen Gruß, die Geburt Chri—
sti, die Flucht nach Aegypten und den bethlehemitischen Kin—
dermord. Eine nackte Venus und Amor, der auf den Kopf
von einer Biene gestochen wird, von Lukas Kranach, hängt
etwas removirt von den andern Bildern, man übersehe das
Bild übrigens eben so wenig als einen kolorirten Kupfer—
stich: die Ausstellung Christi vor dem Volke, auf welchem
sich die Farben trefflich erhalten haben. Die Gemälde auf
der Burg zeigt ein dort wohnender Castellan.
4. Privatsammlungen.
a) Sammlung des Hanvdelsgerichts-Assessors Hertel.
unter den Sammlungen, welche Privatleute zu ihrem
Vergnügen angelegt und erweitert haben, steht die des
Handelsgerichts-Assessors Hertel, die dem Publikum jeden
Sonn⸗ und Feiertag von 10 — 12 Uhr in der Frühe eröff—