würde ich ihn in eine eiserne Chatoulle sperren und darauf
schreiben: am 17 Dec. 1933 zu eröffnen.
Grüße Deine liebe Frau. Seid glücklich.
D. Tante H. F.
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Brief der Henriette Feuerbach an denselben
vom 5. 2. 84.
Lieber Anselm!
Ich antworte Dir gleich, weil Dein Brief mich sehr
bewegt hat. Ich fürchte nicht ordentlich geschrieben zu
haben, denn Du hast Manches anders aufgefaßt, als
ich es meinte. Ich war verdrießlich über die Kolbsche
Broschüre die mich auf eine so sehr dumme Art ins Gerede
brachte und bezog das „nicht Neue‘ auf diese Publi-
cation, weil es nur eine Wiederholung der Frankfurter
Artikel war. Daß der Schleier dünn geworden ist, das
weiß ich recht gut, aber ich glaubte den „formellen Juri-
stischen Beweis‘ noch nicht erbracht, und mich dauern
die Karslruher die den Strick um den Hals herumlaufen
und doch so gar nichts dafür können. Deine Darlegung
ist freilich überwältigend und sie würde mich überzeugen,
wenn ich überhaupt einen Zweifel an der Sache hätte.
Eigentlich zweifelt Niemand, glaube ich, und die so sagen,
die belügen sich selber oder andere. Neu war mir, daß
Mittelstädt selbst den Beweis geliefert hat. Wir haben
damals in der Aufregung nur die Beleidigung des Groß-
vaters herausgelesen. Anselm war wütend. Ich habe
ihn des Abends mit seinem Pistolenkasten aus.der Eisen-
bahn geholt. Er wollte nach Hamburg. Ich selbst weiß
eine Menge Dinge, die in der Hauptsache alle zusammen-