seiner Mitte sitzt Christus, der Erlöser, erinnernd an seine trostreiche
Einladung: „Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen
seid!“ Zu beiden Seiten der Heilandsgestalt knieen zwei betende Engel;
üäber ihr aber schweben zwei himmlische Boten, die Krone über das
Haupt Christi haltend. In den beiden Seitenbaldachinen finden wir,
auf Uonsolen stehend, je einen Engel entweder mit dem Kreuze oder
der Dornenkrone. Den Abschluß des Schreines bilden reiche Filialen
mit dem Mittelbaldachin, unterhalb dessen die Gestalten Gott Vaters
und der Taube in mildschimmerndem Strahlenkranze sichtbar sind.
Die Modellierungsarbeiten für alle Bestandteile des Altars
und die Bildhauerei der sämtlichen Figuren sind von der kunst—
geübten Hand des Herrn Gg. Leistner, Bildhauer und Lehrer an der
fgl. Kunstgewerbeschule; außerdem waren an den Bildhauerarbeiten
—
und Albert Geyer. Die Schreinerarbeiten für den Altar waren dem
Möbelfabrikanten Herrn J. A. Baldauf von hier übhergeben. Die
Vergoldungsarbeiten und den eichenfarbig gehaltenen Anstrich lieferte
wiederum Herr Gottfried Pfaunmüller.
Herr Kommierzienrat Facharias Reif, II. Vorstand unseres
Vereins, hat unserm Gotteshaus den herrlichen Altar als eine Fami—
lienstiftung zum Lobpreise der ewigen, göttlichen Liebe übergeben. Die
Rirchengemeinde Steinbühl wird zu allen Seiten diese Stiftung in dank
barem Gedächtnis behalten.
Im Hintergrunde des Altars befinden sich unterhalb der Chor⸗
fenster drei größere Wandflächen. Die frühere Zeit bedeckte solche
nackte Stellen mit Gobelins, die wir heute ob ihres hohen Kunstwertes
noch anstaunen. Fwar die Kunst, diese Wandteppiche herzustellen, ist
wieder erwacht; allein sie für unsere Christuskirche auszunützen, das
ließen die verfügbaren bescheidenen Mittel nicht zu. Und doch wird
niemand an der gegenwärtigen Ausführung, wie diese Wandflächen
ausgefüllt sind, irgend einen Mangel oder ein Zurückbleiben hinter
vergangenen CTagen finden. Daß dies der Fall ist, haben wir dem
schoͤpferischen Genie des Herrn Direktor Hammer zu verdanken. Hwei
zrößere Wandgemälde, in Teppichform gehalten, begegnen wir zur
rechten und linken Seite des Altars. Das auf der linken Seite zeist
uns den Gekreuzigten und das auf der rechten den Auferstandenen.
Allegorische Zeichnungen schmücken die Ecken. Reiche, farbenprächtige
OHrnamentik füllen das Dazwischenliegende. Biblische Sprüche in alter
Cateinschrift, welche Bezug nehmen auf den Hauptgedanken jeden ein—
zelnen Gemäldes, bilden nach oben den Abschluß. Durch diese Teppich⸗
zemälde, welche sich auch über dem Chorgestuühle hinziehen, wird der
Gesamteindruck des ganzen Chores wesentlich erhöht. Wir wagen
es zu behaupten, daß die Ausstattung des Chores stets Bewunderuns
erregen wird. Als treuer Gehilfe bei der Herstellung der erwähnten
Gemiälde stund dem Herrn Direktor Hamnier mit regem Fleiß zur
Seite Herr Zeichner und Maler Fritz Drescher von hier.
Die Kirche in ihrem Baue und in ihrer unmittelbaren Aus—
stattung haben wir zu zeigen versucht. Verweilen wir noch einen