Full text: Festschrift zur Erinnerung an die Einweihung der Christus-Kirche in Steinbühl-Nürnberg am Sonntag den 23. September 1894

bei Gebrauch des vollen Werkes aufzuheben, und erst von letzterem 
aus wird er den einzelnen Windladen zugeführt“. 
Der Königin unter den Musikinstrumenten ist auch entsprechende 
Wohnung bereitet. Die Hauptfront des Orgelgehäuses ist in reicher 
Spät⸗Gothik ausgeführt. Einen dreiteiligen Mittelbau, aus welchem 
die Pfeifen des Prinzipal hervorschauen, flankieren zwei wunderbar 
dargestellte Seitenpypramiden mit schlanken Säulen. Der Abergang 
pon den Pyramiden zu den Seiten besteht aus reich geästeten Gewölben. 
Im Mittelfelde über dem —„pieltisch finden wir das schöne Psalnmi— 
wort: „Jauchzet dem Herrn aller Welt.“ Das ganze ist in dunklen 
Farbenton gefaßt. 
Der Kunstbau des Orgelgehäuses wurde von dem Schreiner— 
geschäft des Herrn Friedrich Stettner, Johannesgasse 47, dahier unter 
Beihilfe seiner tüchtigen Gesellen RKarl Margreitner aus Graz, Friedrich 
horn aus Wörnitz und Karl Busch von Maria-Kapell hergestellt. 
Die Bildhauerarbeiten daran fertigte Herr Albert Geyer, Grasers 
gasse 9 dahier, und der Anstrich war Herrn Dekorationsmaler Gott— 
fried Pfannmüller von hier übertragen. 
Die ganze kosthare Orgel ist eine Stiftung des J. Vorstandes 
unseres Vereins und von dessen Familie zur Ehre des Höchsten und 
zu Nutz und Frommen der neuen Pfarrei Steinbühl. 
Für den evangelischen Gottesdienst, hei dem auf die Verkündigung 
des lauteren Gottes Wortes ein Hauptgewicht gelegt wird, ist die 
Kanzel von besonderer Bedeutung. Dementsprechend ist dieselbe auch 
hervorragend reich ausgedacht worden. Auf einer mit —Schnitzwerk 
zeschmückten Säule ruht der Predigtstuhl, dessen Seiten mit den 
Emblemen der vier Evangelisten versehen sind. Auf ihn gelangt man 
mittels einer mit kunstvollem Geländer ausgestaätteten Treppe, die sich 
an der südwestlichen Säule der Vierung stilpvoll emporwindet. Der 
Schalldeckel trägt einen prächtigen Aufbau, dessen Hauptausladungen 
reich mit Wimpergen geschmückt sind. Unter dem Baldachin steht 
Moses, die Gesetzestafel in der Hand haltend. Die Kanzel ist gleich— 
alls im spätgothischen Stile gehalten, ganz aus Eichenholz in dunklem 
Farbenton ohne Vergoldung ausgeführt. In der Werkstätte des un— 
ermüdlichen, mehrmals schon genaunnten Herrn Friedrich Stettner 
wurde sie gefertigt. Bezüglich der Bildhauerarbeiten und des Anstrichs 
wird auf die Herren, welche bei der Orgel die hiereinschlagenden 
Arbeiten besorgten, aufmerksam gemacht. 
Hherr URommnierzieurat Sigmund Schuckert ist der edle Stifter der 
HRanzel. Mit dankbarster Verehrung und Hochachtung wird Steinbühl 
dieses treuen Wohlthäters noch in den fernsten Feiten gedenken. 
Der Altar, der Ort des Gebetes und der göttlichen Segens— 
pendung, stellt sich in seinem kunstvollen, spätgothischen Aufbau der 
Orsel und der Kanzel harmonisch zur Seite. Fu ihm führen 3 Stufen 
aus Marmor, geliefert von G. A. Funk von hier. Der Altartisch 
desteht gus Stein mit Eichenholz umfaßt. In der Mitte der Pedrella 
ist das Lammi, rechts und links davon liegende Verzierungen. An dem 
Altarschreine wird reiche Architektur und Ornamentik beobachtet. In
	        
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