bei Gebrauch des vollen Werkes aufzuheben, und erst von letzterem
aus wird er den einzelnen Windladen zugeführt“.
Der Königin unter den Musikinstrumenten ist auch entsprechende
Wohnung bereitet. Die Hauptfront des Orgelgehäuses ist in reicher
Spät⸗Gothik ausgeführt. Einen dreiteiligen Mittelbau, aus welchem
die Pfeifen des Prinzipal hervorschauen, flankieren zwei wunderbar
dargestellte Seitenpypramiden mit schlanken Säulen. Der Abergang
pon den Pyramiden zu den Seiten besteht aus reich geästeten Gewölben.
Im Mittelfelde über dem —„pieltisch finden wir das schöne Psalnmi—
wort: „Jauchzet dem Herrn aller Welt.“ Das ganze ist in dunklen
Farbenton gefaßt.
Der Kunstbau des Orgelgehäuses wurde von dem Schreiner—
geschäft des Herrn Friedrich Stettner, Johannesgasse 47, dahier unter
Beihilfe seiner tüchtigen Gesellen RKarl Margreitner aus Graz, Friedrich
horn aus Wörnitz und Karl Busch von Maria-Kapell hergestellt.
Die Bildhauerarbeiten daran fertigte Herr Albert Geyer, Grasers
gasse 9 dahier, und der Anstrich war Herrn Dekorationsmaler Gott—
fried Pfannmüller von hier übertragen.
Die ganze kosthare Orgel ist eine Stiftung des J. Vorstandes
unseres Vereins und von dessen Familie zur Ehre des Höchsten und
zu Nutz und Frommen der neuen Pfarrei Steinbühl.
Für den evangelischen Gottesdienst, hei dem auf die Verkündigung
des lauteren Gottes Wortes ein Hauptgewicht gelegt wird, ist die
Kanzel von besonderer Bedeutung. Dementsprechend ist dieselbe auch
hervorragend reich ausgedacht worden. Auf einer mit —Schnitzwerk
zeschmückten Säule ruht der Predigtstuhl, dessen Seiten mit den
Emblemen der vier Evangelisten versehen sind. Auf ihn gelangt man
mittels einer mit kunstvollem Geländer ausgestaätteten Treppe, die sich
an der südwestlichen Säule der Vierung stilpvoll emporwindet. Der
Schalldeckel trägt einen prächtigen Aufbau, dessen Hauptausladungen
reich mit Wimpergen geschmückt sind. Unter dem Baldachin steht
Moses, die Gesetzestafel in der Hand haltend. Die Kanzel ist gleich—
alls im spätgothischen Stile gehalten, ganz aus Eichenholz in dunklem
Farbenton ohne Vergoldung ausgeführt. In der Werkstätte des un—
ermüdlichen, mehrmals schon genaunnten Herrn Friedrich Stettner
wurde sie gefertigt. Bezüglich der Bildhauerarbeiten und des Anstrichs
wird auf die Herren, welche bei der Orgel die hiereinschlagenden
Arbeiten besorgten, aufmerksam gemacht.
Hherr URommnierzieurat Sigmund Schuckert ist der edle Stifter der
HRanzel. Mit dankbarster Verehrung und Hochachtung wird Steinbühl
dieses treuen Wohlthäters noch in den fernsten Feiten gedenken.
Der Altar, der Ort des Gebetes und der göttlichen Segens—
pendung, stellt sich in seinem kunstvollen, spätgothischen Aufbau der
Orsel und der Kanzel harmonisch zur Seite. Fu ihm führen 3 Stufen
aus Marmor, geliefert von G. A. Funk von hier. Der Altartisch
desteht gus Stein mit Eichenholz umfaßt. In der Mitte der Pedrella
ist das Lammi, rechts und links davon liegende Verzierungen. An dem
Altarschreine wird reiche Architektur und Ornamentik beobachtet. In