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der verschiedenen Feilchen ändert und ein Gleichgewichtszustand gegenüber
der Berührungsfläche eintritt, d. h. beide Metalle erfahren eine Verminderung
der Oberflächenspannung und damit eine Entfernung ihrer Teilchen, die
sich auf dem ganzen Körper verteilt. Die Vergröfserung des Teilchen-
abstandes wird dann die Anziehung der beiden Metalle unter einander
verkleinern, bis zuletzt nach entsprechender Ausdehnung der Metalle ein
Ruhezustand eintritt.
Als weitere Wirkung hat die Abstandsvergröfserung die Änderung
der Energie der Lage und der Bewegungsenergie der Teilchen zur Folge,
jedoch so, dafs beide Kräfte, nach wie vor, ihr gegenseitiges Gleichgewicht
aufrecht erhalten.
Von den beiden sich berührenden Metallen erleidet nun, entsprechend
dem kleineren Widerstand, dasjenige mit geringerem Binnendruck eine
stärkere Ausdehnung, als jenes mit höherer Oberflächenspannung. Trennt
man jetzt die beiden Platten, so kann ein Ausgleich der Energie nicht
mehr erfolgen, jedes der beiden Metalle wird eine seinem derzeitigen
Energieinhalt entsprechende Oberflächenspannung aufweisen und diese
mufs von derjenigen des Körpers im unelektrischen Zustand verschieden
sein. Das Element mit dem geringeren Binnendruck, z. B. Zink hat eine
starke Ausdehnung erfahren, gewinnt dadurch an Energiezuwachs und ist
daher befähigt, eine geringere Oberflächenspannung anzunehmen, Dem
gegenüber hat das Kupfer, mit seinem weit höheren Binnendruck, einen
kleineren Energieinhalt aufzuweisen, als im unelektrischen Zustand, und
macht sich solches nach der Trennung als Energieabnahme und Ver-
gröfserung der Oberflächenspannung geltend. Da sich beide Metalle unter
dem Einflufs gleicher Anziehung geändert haben, so ist auch die Ver-
zröfserung resp. Verkleinerung der Oberflächenspannung zahlenmäfsig gleich
grofs und kann durch einen Leiter vollkommen ausgeglichen werden.
Der elektrische Zustand stellt sich hiernach als eine Erhöhung resp.
Verminderung des Energiezustandes eines Leiters, gegenüber dem un-
elektrischen Normalzustand dar. Solch eine Energieverschiebung mufs
aber unbedingt mit einer Wärmeänderung des Körpers Hand in Hand
gehen. Besitzen daher beide Platten vor der Berührung gleiche Temperatur,
d. h. gleichen Energieinhalt der Teilchen pro Flächeneinheit, so wird sich
dieser Zustand zwar während der Berührung selbst nicht ändern, da die
Verringerung der Schwingungsweite in der gröfseren Anziehung etc. ihren
Ausgleich findet. Im Augenblick der Trennung dagegen, tritt, mit dem
Aufhören der stärkeren Anziehung, bei der einen Platte Erhöhung der
Oberflächenspannung (wenn auch nicht bis zur normalen Gröfse) ein uud
ruft eine Temperaturerhöhung hervor, während auf der anderen Platte
eine Vergröfserung der Oberflächenspannung entsteht, die jene im un-
elektrischen Zustand an Gröfse noch übertrifft und somit eine Abkühlung
zur Folge hat.