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gewissermaßen als eine dritte Gruppe den vorerwähnten Arbeiten
anschließen und, wenn wir innerhalb dieses Abschnitts unserer
Einleitung die chronologische Folge hätten innehalten wollen,
vielleicht an erster Stelle zu nennen gewesen wären, denn sowohl
F. L. von Sodens „Kriegs- und Sittengeschichte der Reichsstadt
Nürnberg“ von 1590—1631 (Erlangen, Th. Bläsing, 1860 f.) als
auch Josef Baaders „Beiträge zur Kunstgeschichte Nürnbergs“ ®
um diese Schriften handelt es sich hier vornehmlich — er-
schienen bereits in den sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts,
Sodens Werk beruht auf einem fleißigen, freilich kritiklosen
Studium umfangreichen archivalischen Materials, namentlich auch
der Ratsverlässe, von denen sich eine ansehnliche Zahl teilweise
'n genauem Wortlaute in seine Darstellung eingefügt findet,
Auch an kunstgeschichtlichen Nachrichten fehlt es dabei nicht.
Da indessen die „Kriegs- und Sittengeschichte“ leider keine Register
besitzt und sich auch in der Anordnung des Stoffes keineswegs
Aurch besondere Übersichtlichkeit auszeichnet, so muß bei der
Dickleibigkeit des Buches manche der darin enthaltenen wertvollen
arkundlichen Notizen für die Forschung nahezu als verloren gelten
oder doch unfruchtbar bleiben. Aus diesem Grunde sind die meisten
eben jener auf Kunst oder Kunsthandel bezüglichen Ratsverlässe,
obgleich sie bereits Soden bietet, dennoch in die gegenwärtige
Ausgabe mitaufgenommen worden. — Im Gegensatz zu den Ver-
öffentlichungen Sodens sind Baaders „Beiträge“ ausschließlich der
Kunst im weitesten Sinne zugewandt. Auch hier fehlen Register,
aber das Material ist übersichtlicher gegliedert. Dagegen fallen
Dei Baader ein paar andere Mängel schwer ins Gewicht. Einmal
nennt er in den seltensten Fällen die Quelle, der die einzelnen
Beiträge entstammen, sodaß ein Nachprüfen sehr erschwert und
der Wert der Nachrichten nicht leicht genauer festzustellen ist,
und dann gibt er nur ausnahmsweise den Wortlaut des Originals
wieder, begnügt sich vielmehr in der Regel mit einer kurzen
Zusammenfassung dessen, was er aus der archivalischen Quelle
herausgelesen hat. Eine solche Art von Quellenpublikationen ist
1) Beiträge zur Kunstgeschichte Nürnbergs. Von J. Baader. Nördlingen,
C. H. Beck, 1860. Desgleichen, zweite Reihe. Ebenda, 1862. Dazu: Josef
Baader, Beiträge zur Kunstgeschichte Nürnbergs in A. von Zahns Jahrbüchern
für Kunstwissenschaft I (1868), S. 221 ff. und Derselbe, Urkunden zur Kunst-
zeschichte Nürnbergs, ebenda II (1869), S. 234 fi.
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