— 124 —
zur Last fielen, srscheint es notwundig, dieses Verfahren aus Prökti.
Schen und Sparsaämkeits-Gründen wıd vom urzioheri schen Standpunkt aus
Fortzusetzen. Den Juzendlichen wird nach Abschlüß des Srzlöhungswerkes
durch Aushändigung das Svarguthabeng gie wohltätige Wirkung des Sparens
praktisch darretan, Zei dar städtischin Svarkasse hier sind zur Zeit
im ganzen 5000 K an solchan Lohntasilsn angalugt. . , ,
Jm abgılaufenen Herichtsjahrs erzab sich mehrmals gie Notwendigkeit
bei einigen männlichen Sözlinzen im Alter von 16 — 18 Jahren von Siner
AN staltserziehung abzusehen, Ta für diese Zöglinge dAie Familienerzichune
Jedoch ksinen Erfolg versprach, so mußte der Mittelwag, halb Anstalts-,
nalb Famili«n-Zrzishung eingeschlagen werden. Die Zöglinge ließ man in
dem zur Zeit befindlichen Berufe weiter arbeiten md lernen, schloß bei
Lenrlingen mit dem Lehrherr Sinen entsprechenden Örzishungsvertrag und
mM terstelke sis nach Schluß der Arbeitszeit einer ständigen Aufsicht,
Da für die Durchführung dieser Maßnahme in Nürnberg ein besonders einge
richtetes Burschenheim für Fürsorge-Zöglinge ‚wie die Stadt Wittenberge
es besitzt, nicht besteht, so mußte das Knabenheim Wespennest 9 trotz
des dort bestehenden Platzmangels und trotz der dort nicht für solche
Zwecke gagchaffenen Organisatori schen Einrichtungen als Unterkunf tsort
für disse Art von Fürsorgezöglingen dienen.
Dis Durchführung das ganischten Systems ist von Vorteil;es wird dabei
drsierlei STZ151t, was bei der An staltserziehung nur teilweise erreicht
Wird.
1.) Der Zögling wird individuell behandelt; Or kann in der Lehre bleiben.
Durch dis ihm am Tags innsrhalb üdsr Großstadt teilweise mögliche Bewe-
ZUNLg Wird. das Anstaltsmäßige ziemlich vermieden. Der Meistar steht in
SNSster Verbindung mit dar Behörde.
2) Da nicht nur Lehrlinge in Frage kommen, sondem auch. Vollarbeiter,
Sntweder gelarate oder ungelsrnte Arbeiter, so werden durch ihre Belas-
SUung im Knabenheim dem zahlungspflichtigen Örtsarmenverbange wesentlich:
KOston erspart, da di” Lohateile auf Sparbuch angslegt und dis Ausgaben
für Wäsche una Kleider, wenn möglich ganz durch die Ärspamisse zedesckt
Bi rdan,
5 ) Der Z2ögling steht unter üer direkten Aufsicht der Behörde, aie einst
4 Entscheidung über sein weiteres Fortkommen treffen muß.
Sehr wertvoll ist ais Weiter durch das Jugendamt geschaffene Ein-
Richtung der Untergs Zuhung allıer Z5 8l1ingye
üurch den Ps ychiater des J ug On damtes,.
2le ärztlichen Gutachten Srlsichtern wesantlich die Entscheidung über
lie Frage der 8seigneten Unterbringung und geben wertvolle Fingerzeige
über die Art der so notwendigen individuellen Bshandlung der Zöglinge,.
Jn' Bayern dürfte dis Stadt Wümbareg dis erste sein, die an Erziehmgs-
anstalten bei dar Binlisferung der Zöglinge eine beglaubigte Abschrift
des Psychiatri schen Gutachtens zum Zwacke der Beachtung und der ent:
SPrechenden ärzichung übermittelt.
Jn Anustaltserziehung befanden sich am 51.3.1921: 382 Knaben und
190 Mädchen. Hinzukamen im Laufs des Jahreg 85 Knaben und 23 Mädchen,
entlassen wurden in der gleichen Zeit 80 Knaben und 38 Mädchen, sodaß
sich am 1. April 1922 ein Stand von zusammen 562 Paersonen. (387 Knaben,
75 Mädchen) ergab. Von 10229 Zöglingen var der Beruf der Eltem bekannt.
58 hatten zu Tätem 3,2 % der Zöglinge Osffentliche Bseamte,2,5 % Privat
baamte, 3,3 % Tätige in fraien Berufen, 2,7 % Tätige im Kaufmanns-,
2,5 % Tätize im Wiritschaftsgewerbe, 2,6 4 Klsingewerbetreibenae,0,53 %
Artisten, 1,2 % landwirtschaftliche Arbeiter, 453 % gelernte- 33,3 4
ungelernte Lomarbeiter,. Dis Väter von 0,3 % der Zöglinge. hatten keinen
Beruf.
Städtisches Schulkin durhaim Großwei deNmählstraße 49. Jm Jahre 1921
Wurde an #insr S35SU2den Zntwicklung des Keimes tatkräftig weiter Zear-
beitet. Die Nseuurganisation verursachte Persoalveränderung. Das jetzige
16 impersonal setzt sich ZUSAMMY2 aus: 1 Leiterin, 2 ZErziehe-
rinnen. (l Kindergärtnerin, 1 technische Lehrerin), 1 Wirtschafterin, _
ı Flickerin, lı Wäggherin {4 Tage monatlich beschäftigt), 2 Hausmädchen.
Die ärztliche Fürsorge übernahn im Oktober 1921 Dr. J, Mainzer
(Psychiater); der vormalige Anstaltsarzt Dr. E, Zeltner erhielt einen
anderen Wirkungskreis, Ba die Aufnahme der mehr Oder minder psychopathisch
veranlagten Kinder/in ärztlicher Hinsicht ron der Begutachtung des er-
wähn ten Facharztes abhängt, ist die Vorbedingung zur günstigen Entwick-