Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1921/22 (1921/22 (1922))

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Al. SS 5dtisches LeihnanSs. 
Allzamaines, Dis Wirkung der wirtschaftlich ungünstigen Verhält. 
nisse der Fachkriesszeit machte sich besmders beim Leihhaus geltenqg. 
Personen, dis sonst kaum an den Versatz eines Stückes dachten, sahen 
sich zur Jnanspruchnahme einer Pfandvermittlerin genötigt.Der Versatz. 
betrieb wuchs mehr und mehr an, was zur Folge hatte, daß nicht nur 
üas Leihhaus selbst, sondern auch: die Vermittlerinnen sich gezwungen 
sahen, die Betriebsmittel bedeutend zu erhöhen. Dem Leihhaus wurdan 
Jurch die Stadthauptkasse erhöhte Betriebsvorschüsse gewährt. N 
Betrieb. Fach dem vorläufigen Rechnungsabschluß betrugen die Dar- 
Lshen im Jahre. 1921,22 = 5 235 090 K gegen 1 569 288 MM im Vorjahre, 
dis Auslösungsbeträge 4 664 330 X gegen 1 116 820 'M. An Zinsen für 
Jas Betriebskapital fizulen 61 975 K an, denen 166 246 HM vereinnahmte 
Zinsen aus. Darlshen der Versetzer zegenüberstehen. 
Der Pfänderstand bätrug Ende März 1922 = 18 012 Stück mit 1 180 67s. 
Darlehen. ; 
; Dio von der Stadthauptkasse gewährten Betriebsvorschüsse betrugen 
2 257 000 A, wovon 292 000 H# zurückgezahlt, wurden. Dies Pfandv-rmitt- 
Lerinnen srhielten 297 900 # Vorschüsse. 
Die Abfurtigung im Loihhause wurde zeitgemäßer gestaltet, Um den 
Parteiverkshr bswältigen zu. können, mußte manche Versinfachung innar- 
halb des Bätriasbes zetroffen werden. Mit den Vermittlungszeschäften 
trat eine engare Fühlungnahme durch Veranstaltung von Besprechungen 
im Ant sin,die die Hebung dar Versätze durch gute Eclehaung und Rege- 
lung des. Pfänder-und Geldverkehrs zwischen dem Leihhaus und den Ver- 
Nnittlerinnen zeitigte.: / 
Jnfolge steter Preisschwankung konnte eine gleichmäßige Balehnung 
nicht mehr erfolgen. Sie mußte sich den Verhältnissen &npassen, was die 
Erhöhung der Beleshaungsgrenze von 2000 ff auf 20 000 X bei Edelmetallen 
and. von 1000 M auf 10 000 X bei den übrigen Pfänderm zur Folge hatte. 
jleichzeitig wurde die Belehnungsfrist ab l.ı Juai 1921 von 1 Jahr auf 
E Jahr herabgesetzt, eine Maßnahme, die sbenfalls aurch die Preischwan- 
zungen veranlaßt war. Die erhöhten Ausgaben für den Druck der Pfand- 
scheine erforderten die Erhebung vom Gehühren für diese Scheins,die 
auf SC Pfg. und 1 4 festgesetzt wurden. Auch eine Neuregelung der Ge- 
bühren für die Versatzgeschäfte mwrde getroffen. Das 
Versteizerugsgeschäft wurde in 7 öffentlichen Versteigermgzen mit 
159 935 4 Rrträgnis erledigt. Bei den Versteigermgen wurde, soweit 
möglich, die Lebenslage der Verpfänder erwogen und ihnen, s0 zut e8 
zing, die Auslösung oder der Wisderversatz durch weitgehende Rücksicht. 
nahme and Zinführug von Teilzahlungen auf .die gewährten Darlehen, 
arleichtert. Die Versteigerungen waren meistens von Händlern b2sucht. 
Der Versuch, die Versteigerung mehr und mehr in der Zinwohnerschaft 
bekannt zu machen und dadurch die Abgabe der TYTfandgegenstände, haupt- 
sächlich Kleider, Wägche, Schuhe,direkt an die Verbraucher zu ermög- 
lichen, läßt sich nur sehr langsam durchführen. Fur durch immer wieder- 
kehrende Verbreitung der Tatsache, daß das Leihhaus eine Fürsorgestel- 
le darstellt, kann die Verwirklichung des segensreichen HMelfergedankens 
armöglicht. werden. 
“7-4 12 Möbdelst elle des städtischen. 
Wohlfahrtsamtse. 
Allgemeines, Der in den letzten Monaten des Vorjahres einsetzende 
Jeschäftsrückgang hielt zu Anfang des Berichtsjahres weiter an und 
brachte auch in der ersten Hälfte. des Berichtsjaähres keine Besserung. 
Dor durchschnittliche Monatsumsatz betrug in den Monaten April bis 
september 1921 ° 35.000 Y, während dieser sich im Vorjahre.auf 49 000 if 
stellte, Durch Beschluß des Stadtrats vom 26. Januar 1921 war bereits 
3ine Betriebseinschränkung der Möbelstelle ahngeoränet. Die Verschleach- 
tarung der Geschäftskonjunktur und die wiederholten Vorstellumgen aus 
Jon Kreisen des Handels und der Hrzeuger führten Mude Mai 1921 zur 
zinstellung der Möbelfabrikation und Bunde September 1921 zur vollstän- 
digen Aufhebung der städt., Möbelstelle, deren Betrieb und Vorräte mit 
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