Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1915 (1915 (1918))

Gemeinnützige Anstalten. Armenwesen und Wohltätigkeit 
Es waren untergebracht: 
1915 1914 1915 19u14 
709 (791) Kinder in Privatpflege; Kosten. 73152 77 101 A 
306 370) . „„ Anstalten: 6099 6224 
zusammen 015 (1161) Kinder Gesamtkosten 134147 139 325 M 
Von den 709 (791) Kindern in Privatpflege wurden 610 (679) im eigentlichen Sinne 
verpflegt mit einem Kostenaufwand von 69976 (73 890) , 66 (77) wurden mit Kleidungs— 
beiträgen unterstütt — Ausgabe 1364 (1239) — und 33 (85) mit Lehrgeld in Höhe von 
zusammen 1812 (1972) M. Es sind hierbei, wie auch sonst in der Statistik der Armen— 
pflege, diejenigen Personen, denen verschiedene Unterstützungsarten zuteil wurden, mehrfach gezählt. 
Die in Anstalten versorgten Kinder verteilten sich auf die Pflege- und Krippenanstalten, 
die Erziehungsanstalt Veilhof, Knaben- und Mädchenheim der Hauptstelle für Jugendfür— 
sorge, die Kreistaubstummenschule und die Blindenanstalt hier und auf auswärtige Anstalten, 
wie Bamberg, Donndorf, Faßoldshof, Fürth. Hemau, Hilpoltstein, Parsbera, Rummelsberg, 
Staäammheim, Würzburg-Oberzell. 
In das städtische Waisenhaus wurden vom Stadtmagistrat auf Vorschlag des Armen— 
pflegschaftsrates 14 (16) Kinder aufgenommen, die dort nicht aus Mitteln der öffentlichen 
Armenpflege, sondern aus Stiftungserträgnissen unterhalten werden. Die Armenpflege hatte 
lediglich die Einkleidungskosten mit 647 (740) A zu tragen. 
Für Verbringung von Kindern in Anstalten usw. sind 104 (115) A Transportkosten 
erwachsen. 
Arme Konfirmanden wurden auf Ansuchen entweder vollständig gekleidet oder sie 
erhielten einen zwischen 10 und 30 6 schwankenden Kleidungsbeitrag. 
Kranke Kinder wurden im hiesigen Kinderspital verpflegt. 
Lernmittelfreiheit für hier beheimatete und wohnhafte Kinder, welche die Volksschule 
besuchen, wird seit 1911 nicht mehr durch die Armenpflege, sondern durch einen aus Mit— 
gliedern des Magistrats, des Gemeindekollegiums, des Armenpflegschaftsrates und der Schul— 
behörde gebildeten Ausschuß bewilligt. Die Gesuche werden von den betreffenden Klassen— 
lehrern entgegengenommen. Auch laufen die Kosten für abgegebene Lernmittel nicht mehr 
durch die Armenkassen-Rechnung; sie werden jetzt direkt aus der Stadthauptkasse bezahlt. 
Dagegen werden nach wie vor Lernmittelkosten für hier beheimatete Mädchen, welche 
die Handelsschule besuchen, von der Armenkasse getragen. Im Jahre 1915 erwuchsen hierfür 
keine Ausgaben; 1914 betrug der Aufwand 68 . 
An auswärtige Gemeinden mußten im Berichtsjahre für 62 (73) hier bebeimatete 
Kinder 202 (302) M Lernmittelkosten entrichtet werden. 
Kinderfürsorge im Armenhause am Hallertor. Es hatte sich gezeigt, daß 
die Kinder der in den Armenhäusern untergebrachten Familien nicht ordentlich erzogen und 
insbesondere sehr mangelhaft beaufsichtigt wurden. Um diesem Übelstande abzuhelfen und 
eine. Verwahrlosung der Kinder zu verhüten, wurde bereits im Jahre 1911 in einem ent— 
sprechenden Raum des bezeichneten Armenhauses die Kinderfürsorge eingerichtet und zur 
Überwachung und Belehrung der Kinder eine Kindergärtnerin angestellt. Die Familien mit 
Kindern wurden seitdem, soweit Platz vorhanden, nur noch in diesem Armenhause untergebracht, 
ältere und kinderlose Leute dagegen in den übrigen Armenhäusern. Nach den bisberigen 
Beobachtungen hat sich diese Einrichtung sehr gut bewährt. 
An Gehalt für die Kindergärtnerin, für Anschaffung von Mobilien, Ankauf von 
Spielzeug usw. sowie für teilweise Verpflegung der Kinder sind 2795 (2205) MAusaaben 
erwachsen.
	        
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