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rheinischen Kreise schritten voran; Oberrhein eröffnete
hier den Reigen; am ı3. Nov. bat Kurrhein den Kaiser
um Waffenstillstand und ehrenvollen Frieden, den König
um Befürwortung des Wunsches in Wien.*
Auch im fränkischen Kreise traf Hardenberg durch-
aus Geneigtheit. An den König sich zu wenden, lehnte
der Bischof von Bamberg-Würzburg zwar ab,? um beim
Kaiser nicht anzustossen; dagegen erklärte er sich bereit,
den Antrag beim Kreise zu unterstützen. ‚Zuerst fanden
in einigen Konferenzen Vorbesprechungen statt.” Auf den
formellen Vorschlag von Sachsen-Meiningen wurde dann
der Kaiser um einen Waffenstillstand, dem der Frieden
folgen solle, angeyangen. Gemäss einem Verlangen von
Sachsen-Koburg-Saalfeld und Sachsen-Meiningen wurde im
nämlichen Sinne auch an den König geschrieben, Beide
Anträge wurden einstimmig angenommen; nur erhielt, um
in Wien jeden Zweifel darüber, dass man in Reichsange-
legenheiten zuerst an den Kaiser denke, zu zerstreuen, die
Bitte an diesen ein um einen Tag früheres Datum.* Wie
der kurrheinische Kreis benachrichtigte mit dem Ersuchen
um eine Rückäusserung der fränkische von den gefassten
Beschlüssen die umliegenden Kreise.® Auch der
1. Die beiden Schreiben von Kurrhein vom 13. Nov. 1794, in R.
XI. 16B. — Häusser® I, 587; Sybel 111*, 273; Vivenot: Herzog
Albrecht IT, 1. Abt, (1866), 157; Ranke: Hard. TI, 250.
2. Erdmannsdörffer 1l, 250,
3. 18. u. 20. Nov. 1794; Ss. das Kreissessionsprot. vom 22. Nov.
‘794 in R. XL 23 BB.
4- Das Schreiben an den Kaiser d. d. Nürnberg 19. Nov. 1794,
das an den König d. d. Nürnberg 20. Nov. 1794; beide in R. XI. 17B.
5. Kurrhein, Obersachsen, Bayern, Schwaben, Oberrhein. — Die
Schreiben in R. XI. 1ı7B. — Ein Bericht Sodens d. d. Nürnberg
18, Dez. 1794 (ebda) führt die Ant „orten dreier Kreise an: Schwabens,
dessen Ausschreibamt am 2. Dez. ausweichend antwortete ; Bayerns, für
das der Erzbischof von Salzburg, der Bruder des Reichsvicekanzlers,
ablehnte: Kurrhein stimmte zu,