Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für die Jahre 1913 und 1914 (1913/14 (1917))

Finanzwesen 
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Verpachtung und Vermietung von Gemeindeeigentum. Nach den städtischen 
Kleinwohnungen und nach mittleren Wohnungen war die Nachfrage befriedigend; edsrert 
Wohnungen blieben für längere oder kürzere Zeit leer stehen. 
Die im Jahre 1912 wegen Abbruchs gekündigten Altreisenkräme in der Findelgasse 
konnten von den Mietern noch bis 1. Oktober 1914 benutzt werden, weil mit dem Abbruch 
der durch den Anbau der Kräme belasteten Anwesen Bankgasse Nr. 5 und 7 erst Anfang 
Oktober 1914 begonnen wurde. 
Die Marfeldparkwirtschaft wurde vom 1. April 1913 an den Wirt Louis Herzog 
für 10000 M jährlich in Pacht gegeben. 
Der Festsaal im Künstlerhause, über den der Wirtschaftspächter nicht verfügen konnte. 
wurde vom 1. September 1913 an dem bisherigen Wirtschaftspächter Arnold zur freien 
Verfügung überlassen und hierfür ein Mietschilling von 3500 M jährlich festgesetzt. 
Die Wohnungen in den städtischen Anwesen Nr. 37, 39, 41, 48 und 45 am Paniers- 
platz mußten für 1. Oktober 1913 wegen Errichtung eines Schulhausneubaues geräumt werden. 
Am 15. Februar 1913 sind die von der Tucherschen Brauerei erworbenen Anwesen 
Waizenstraße Nr. 1 und Nr. 3 und Unschlittplatz Nr. 13 in das Eigentum der Stadtgemeinde 
Nürnberg übergegangen. Die früheren Brauereigebäude Waizenstraße Nr. 1 und 3 waren 
nicht zur Vermietung bestimmt. In diesen Gebäuden sollten nach Vornahme von Bau— 
veränderungen unter Wahrung der alten Hausfassade städtische Amter untergebracht werden, 
Bei Kriegsausbruch waren die Pläne von den beiden gemeindlichen Kollegien noch nicht 
genehmigt; es wurde daher das Anwesen Waizenstraße Nr. 3 der städtischen Kartoffelstelle 
zur Kartoffeleinlagerung zugewiesen, während die freien Räume im Hause Waizenstraße Nr. 1 
mit etwa 3600 qm Bodenfläche dem Kgl. Ersatzmagazin Nürnberg J gegen Entrichtung eines 
Mietschillings von 7200 M jährlich überlassen wurden. 
Von den von der Stadtgemeinde Nürnberg errichteten Neubauten wurden bezogen: 
im Jahre 1913 die Wohnungen, Wirtschaftsräume und Läden im Volksbade, die Läden und 
Dienstwohnungen in den Gebäuden im Südfriedhofe, 1914 die Wohnungen und Läden der 
Gebäude äußere Laufer Gasse Nr. 35 und 37 und Lorenzerstraße Nr. 38. 
Die Räume im J. und I. Stock des früheren Pickertschen Anwesens Albrecht-Dürer— 
Platz Nr. 10 wurden vom 1. Oktober 1914 dem Deutschen Schützenmuseum zur Unterbringun 
seiner Geschäftsräume und seines Schützenmuseums gegen einen Mietzins von 800 A jöbrlich 
überlassen. 
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Das dem Verein zur Bekämpfung der Tuberkulose bisher überlassene Anwesen hintere 
Insel Schütt Nr. 5 erwies sich zu klein; an dessen Stelle wurden dem genannten Verein 
vom 1. Okotber 1914 an die sämtlichen Räume im J. II. und III. Stock des städtischen Hauses 
Endterstraße Nr. 18 mit einem Mietwert von 3172 M nach vorheriger Instandsetzung unter 
Aufwendung eines Betrages von rund 16000 unentgeltlich überlassen. 
Die von Kgl. Geh. Kommerzienrat Dr. Ritter von Petri und seiner Frau Ge— 
mahlin gestiftete Ausstellungshalle am Marientore wurde am 12. Oktober 109183 in feierlicher 
Weise ihrem Zwecke übergeben. Die Ausstellungsräume wurden zur Veranstaltung von Aus— 
stellungen überlassen: vom 12. Oktober bis 24. Dezember 1913 der Nürnberger Kunstgenossen— 
schaft, vom 1. Januar bis 15. Februar 1914 der Vereinigung Nürnberger Architekten, vom 
15. März bis 30. April 1914 der Münchener-Künstlergenossenschaft, im Monat Mai dem 
Kunsthaus Brackl in München, vom 7. Juni bis 7. Juli 1914 der Vereinigung Würzburger 
Künstlerinnen, vom 10. Juli bis 4. August 1914 dem Berliner Künstlerbund und vom 
15. November bis 24. Dezember 1914 der Nürnberger Kunstgenossenschast. Die Ausstellungs— 
räume wurden unentgeltlich abgelassen mit Ausnahme an das Kunsthaus Brackl, letzteres
	        
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