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hatten aufs Neue die Lust in ihm erweckt, zum
Pinsel zu greifen, In den nächsten Jahren nach
seiner Heimkehr entstanden im Dürerhause wieder
herrliche Bilder, Er malte die Porträts seiner Freunde
Hans Imhoff und Jakob Muffel und nach ihnen ent-
stand das köstlichste von allen, das des Hieronymus
Holzschuher. Mit den besten Bürgern der Stadt
stand er ja auch im engsten Freundschaftsbunde
und wahrhaftig rührend ist das Verhältnis zwischen
ihm und Wilibald Pirkheimer, das trotz aller Gegen-
sätze in den Neigungen und Charaktereigenschaften
der beiden Freunde bis zu Dürers Lebensende nicht
gelockert wurde. Kaum jemals hat die Freundschaft
liebevoller für die Verewigung des, Andenkens eines
Freundes gesorgt, als Dürers Freundschaft für
den grofsen Gelehrten und Humanisten durch die
Schöpfung des wundervollen Brustbildes des letzteren,
das im Jahre 1524 entstand. Nicht in allen Stücken
harmonierten die Freunde, Dürer wufste sich die
Selbständigkeit des Urteils wohl zu wahren, Er teilte
nicht die von Jahr zu Jahr zunehmende Abneigung
Pirkheimers gegen die lutherische Bewegung. Von
Anfang an hatte er das Auftreten Dr, Martin Luthers
mit warmer Sympathie verfolgt?) ; dem Schmerze
über das Verschwinden des Reformators auf der
Rückreise vom Wormser Reichstag hat er in den
beweglichsten Worten in seinem Tagebuch über die
niederländische Reise Ausdruck gegeben. Er wurde
und blieb der Maler der Reformation, wie Hans
‚Sachs ihr Dichter wurde, während Pirkheimer sich
‚zu ihrem entschiedenen Gegner umwandelte. Er
überlieferte uns die Bildnisse der bedeutendsten An-
hänger der Reformation, er schuf jene typischen
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