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» Fälschung.
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sechreiber, welcher bezüglich eines Gerichteten einen falschen Kin-
trag machte, verliert Zunge und Ohren und wird exiliert.'‘) Aufser-
dem kommen auch Augenstrafe und Brandmarkung zur Exekutierung.
Von Interesse ist hier — angesichts der kunsthistorischen
Bedeutung des Verbrechers - die Fälschung des Veit Stols.”)
Man ist leicht geneigt, den Vätern der Stadt den Vorwurf partelischer
Strenge angedeihen zu lassen. Sie hätten, heilst es, mildernd
berücksichtigen sollen, dafs er durch seine Tat nur den zu schädigen
suchte, der offensichtlich bei dem Betruge mitgewirkt, der des
Künstlers Habe verschlang. Das Verbrechen war indels nach
damaliger Anschauung zu schwer, als dafs, — sofern auch dieser
Umstand, wie die Persönlichkeit des Schnitzers selbst zu seinen
Gunsten in die Wagschale fiel, — die völlige Begnadigung hieraus
hätte resultieren können. Man vermag daher den Rat nur des
Egoismus zu zeihen, indem er -- den Wert des Weitberühmten für
Nürnberg richtig würdigend — ihn statt zu verweisen, für immer
an die Heimat zu fesseln suchte.
Worin bestand das Verbrechen des Künstlers? Lassen wir
hier der Quelle selbst das Wort:
V. St. leget tausent gulden zu einem kaufman auf gewin
und verlust und der kaufman hiefs Paner an sant Gilgen und er
saget im die gesellschaft ab und gab im die gulden wider. damit
hat er im gewunen die zeit dreu hundert gülden und der Veit
schnitzer sprach zu dem ‘Paner: lieber, weist mir einen, da ich
die gulden zuleg, ich lafs ir nit gern veiren. da weiset cr in zu
dem Startzedel und derselbig was dem Paner sechshundert gulden
schuldig, die nam der Paner und der Startzedel entran und trug
dem Veit die gulden hinweg. da erzürnd der Veit auf in und
vedaht, wie er seins geltz vom Paner wider ein möht kumen und
das er in so poslich mit wissen und mit geverd angeweist hat
und schraib denselbigen schuldbrief nach jener handschrift des
Paners, das es im schier des P. schuldbrief gleich was und er
het im sein sigel abgemacht und er trüket 6s auf den brief und
ar vordert sein 1300 gulden“.
Sie stritten zwei Jahre, bis Stofs endlich „sein obentieur da-
rümb bestund“. Er wurde trotz des ergangenen Todesurteils nur
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1) Ann; 1460, Hegel 4, 245; HGB. I, 13; Jäger, jur. Mag. 1, 384, 141%.
2) Hexel 5. 667; Rtb. VIL 1438. 295, 328.