Volltext: Eppelein von Gailingen, und was sich seiner Zeit mit diesem ritterlichen Eulenspiegel und seinen Spießgesellen im Fränkischen zugetragen

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und dachten, der Kaiser selber nehm' die Sach' von der 
leichten Seite. 
Als aber am nächsten Tage der Carolus sagte: „Ich 
will Euch in etlicher Zeit doch ein Gericht geben und 
weiteren Schutz verleihen, auf daß Ihr den Plackrern 
Herr werdet,“ sahen sie wohl ein, daß er innerlich nicht 
weniger zornig sei, als sie, und hofften, er werde nun 
künftig einschreiten, statt daß er bisher einen Landfrieden 
verkündete um den andern, und nie die rechten Mittel an 
die Hand gab. 
Das kam auch seinerzeit so, und später an einem 
Montag nach, Pfingsten saßen die zu Nürnberg ihrer 
Zehne zu Gericht, obenan Ritter Albrecht von Vesienberg, 
und machten etlichen wilden Gesellen Eppelein's ein Urteil 
zurecht. Die hatten sie gefangen genommen. 
Da kochte Eppelein vor Wut. Aber sein Mut 
schwand nicht, und zwiefach hauste er drauf los weitaus, 
dort- und dahin, das wär' nicht aufzuzählen. Die Nürn— 
berger aber verstärkten sich zusehends mehr und mehr. 
Nun starb eines Tages der Kaiser Carolos. Der 
Wenzel aber folgte ihm nach. 
Wie nun der Wenzel am Sankt Margaretentage, 
da Kirchweih' auf der Veste war, zu Nürnberg einritt, 
begehrt' er die Schlüssel zum Vestnerthor und versprach, 
dagegen wieder zu thun, um was die Stadt bitten möchte. 
Gab ihm der Rat nun wohl die Schlüssel. Da er 
sie aber hatte, sagte der Bürgermeister, die Schlüssel hab' 
er, jetzt bäten sie, daß er sie zurückgeb'! Da lachte der 
Kaiser, ward aber vor innerlichem Jorn ein wenig rot, 
schlug dem Bürgermeister sanft auf die Backen und sagte: 
„Du listiger Mann, das sollt' ich vorbedacht haben.“ 
Drauf setzt' er sich auf sein Roß und ritt aus der Stadt, 
wollt' sich aber in einigem rächen und ließ die Kräme 
auf der Kirchweih' von seinen Dienern umstoßen, und den 
Kaufherren und Trödlern ihre Ware verderben. Das 
stand dem hohen Herrn gar wohl an. 
Wie nun Eppelein das vernahm, schlug er ans 
Frauenthor ein Schreiben, d'rin stand: 
Trautmann, Eppelein.
	        
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