Volltext: Die Nürnberger Bleistiftindustrie von ihren ersten Anfängen bis zur Gegenwart

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Nur soviel wissen wir, dass der Meisterspruch seit 
dem Jahr 1808 durch die k. Polizeidirektion erfolgte;') 
von da an bis zum Jahr 1821 sind indess nur sechs neue 
Meister?) zu verzeichnen, von denen vier Meistersöhne 
sind; mit dem Jahr 1822 hören jene Aktenstücke auf und 
es erscheint kaum fraglich, dass fernerhin keine Meister- 
sprechungen mehr durch die Behörden stattgefunden ha- 
ben. 
Somit sind unsere Nachrichten über das Bleistift- 
machergewerbe aus den Jahren 1810—1820 höchst dürftige; 
brauchbarer wurden sie erst wieder in den zwanziger 
Jahren, wo uns die Akten der „Gesellschaft zur Beför- 
derung vaterländischer Industrie“ zur Verfügung stehen. 
Wir kommen damit dazu, den Einfluss dieser Gesellschaft 
auf die Bleistiftindustrie darzustellen. 
Gegründet im Jahr 1792 auf Anregung des in vieler 
Hinsicht hochverdienten Pfarrers Roth hatte sie es sich 
zur Aufgabe gemacht, den darnieder liegenden Gewerben 
Nürnbergs wieder aufzuhelfen. 
Noch in den 90er Jahren setzte sie eine Anzahl von 
Kommittees ein, die sich mit den Verhältnissen bestimmter 
Gewerbe näher befassen sollten, und eines derselben war 
das Kommittee „wegen des Federkielhandels und der Blei- 
stiftmacher,“3) doch sind die letzteren dabei recht schlecht 
weggekommen, indem das Kommittee nur der Einbürgerung 
des Federkielhandels in Nürnberg seine Aufmerksamkeit 
zuwandte. Überhaupt machte die Ungunst der Zeit — 
die fortwährenden Kriegsunruhen, die drohende politische 
1) Verzeichnis derjenigen Individuen, welchen von der königl. 
Polizei-Direktion das Meisterrecht ertheilt worden ist. (Stadtarchiv.) 
2) Der letzte der Meister, Johann Froescheis, ist am 14. Sept. 
1818 zu dieser Würde gelaugt; er ist der Begründer einer noch heute 
bestehenden grösseren Bleistiftfabrik in Nürnberg. 
8) Acta der Ges. z. Bef. v. Ind. Nr. 26. Verzeichnis der Kom- 
mitteen und deren Mitglieder.
	        
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