Volltext: Die Nürnberger Bleistiftindustrie von ihren ersten Anfängen bis zur Gegenwart

nannte ihn in Italien damals auch flandrischen Stein, ') 
obwohl in jenen Gegenden zur damaligen Zeit keine Graphit- 
gruben bekannt gewesen sind; andrerseits aber wird über- 
liefert, dass die Holländer den englischen Graphit in Menge 
kauften, ?) angeblich „um schwarze Farbe damit dauerhafter 
zu machen.“ Schon Hofrat Beckmann hält dies in seinen 
Beiträgen zur Geschichte der Erfindungen?) für eiren 
Vorwand und glaubt an eine Verwendung zur Bleistift- 
fabrikation. 
Von Italien aus ist nun höchst wahrscheinlich” die 
neue Kunst der Fabrikation von Bleistiften auch in Nürn- 
berg zur Einführung gekommen. Wie sie sich dort fest- 
gesetzt hat und wie sie von bescheidenen Anfängen zu 
ihrer heutigen Bedeutung .herangewachsen ist, dies zu 
schildern, ist der Zweck vorliegender Arbeit. 
Im Rahmen dieser Einleitung sollen jetzt nur noch 
einige Ausdrücke für Graphit, denen wir des öfteren be- 
yegnen werden, ihre ‚Erklärung finden. 
Die Bezeichnung „Wasserblei“ rührt von der schon 
oben erwähnten Verwechslung der Substanzen Molybdän- 
ylanz und Graphit her, die sich noch bis ins letzte Drittel 
des vorigen Jahrhunderts erhalten hat Erst der berühmte 
Chemiker Carl Wilhelm Scheele (geb. zu Stralsund 1742) 
lehrte die wahre Natur dieser beiden Stoffe kennen *) (1778 
bezw. 1779). 
Das Wort „Reissblei“ deutet auf die Verwendung zum 
Zeichnen, „Reissen“ (vgl. Reissbrett, Grundriss u. s. w.) hin, 
1) Caesalpinus de metallieis libri tres. Romae 1596, p. 186. 
2) Robinson, a. a. 0. p. 74. 
3) V. Bas. 2 Stck. S. 248. 
4) Sammlung gemeinverständlicher wissenschaftlicher Vorträge. 
Heft 160: H. Weger, der Graphit und seine wichtigsten Anwendungen. 
1872. D. 6-
	        
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