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Einer solchen Politik, in jenen Jahren diejenige, welche
dem Vorteil des Staates am meisten entsprach, hatten
Mitte 1805 Lucchesini und Hardenberg angehangen; da-
mals fand sie bei Haugwitz! und dem König Widerspruch,
Ein halbes Jahr später wurde sie von Haugwitz und
Lucchesini befürwortet. Diesmal wurde das Bündnis ge-
schlossen; doch Hardenberg versagte sich dem durch den
Kollegen inaugurierten System. Wichtiger wurde, dass
auch jetzt wieder Friedrich Wilhelm einem Zusammen-
gehen mit Frankreich. durchaus abgeneigt war. Schon
seit ciner Reihe von Jahren konnte man überall hören,
dass Preussen auf sehr wenig würdigem .Pfade wandle.
Der König hatte diese Meinung bisher nicht geteilt; er
begann sie erst anzunchmen, seit der Sieger von Auster-
litz dem preussischen Bevollmächtigten im Tone des Im-
perators ein Ultimatum übergeben hatte. Die Stimmung
des ‚Königs liess sich nicht beseitigen, so schr auch
Lucchesini in persönlichem Gespräch sich bemühte, ihn für
Napoleon zu gewinnen.?
Mit Friedrich Wilhelm wandte sich einer der bisher
eifrigsten Patrone einer Frankreich gewogenen Politik von
diesem Staate ab.: Der Kabinettsrat Lombard hegte die
Ansichten, deren Wortführer augenblicklich Haugwitz und
Lucchesini waren. Noch weniger als diese strebte er in
seiner untergeordneten Stellung‘ nach Durchsetzung‘ seines
Willens, So bekannte sich, da der König seinen Aerger
über die französische Politik immer weniger verbarg, auch
Lombard nicht ferner zu Anschauungen, deren Sieg kaum
mehr zu erhoffen war? Dem französischen Gesandten hielt
1, Ranke IT, 196 ff.
2. Urkunden vom -6. Fehr, — 25. Apr. 1806: Bailleu 1, 444 £.,
445, 450, 450 ff, 457 f. ,
3. Das Folgende auf Grund von Laforests Bericht an Talleyr.
d. d. Berlin 22, Febr. 18065 über die Unterredung vom voraus-