Volltext: Preussens Politik in Ansbach-Bayreuth

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Empfindung von dem Staat verlassen zu werden wurde unter 
den Truppen allgemeiner, hauptsächlich als nach dem Waffen- 
stillstand von Parsdorf Franzosen und Oesterreicher sich 
in Ansbach und Bayreuth festsetzten.! 
In die Klagen des Militärs mischten sich die der Zivil- 
u„eamten. Die Ansbacher Kammer, missvergnügt über die 
königliche Politik, erlaubte sich im Dezember 1800 in einem 
Zeitungsbericht die Bemerkung, infolge der Rücksichts- 
losigkeit der kriegführenden Hecre höre für die Unter- 
“hanen die Wohlthat der Neutralität ganz auf.? Bei Friedrich 
Wilhelm, dem der Bericht vorgelegt wurde, rief er den pein- 
lichsten Eindruck hervor. Unter Hinweis auf das sehr 
widrige Aufsehen, welches ein solches Urteil der ersten 
Landesbehörde erregen müsse, befahl er Hardenberg? die 
Kammer eindringlich zu belehren. Eine Stelle wurde hinzu- 
refügt, welche die Täuschung erweckte, als ob die Re- 
gierung wirklich für Abhilfe sorge: die Behörden sollten sich 
äiber die Verluste, welche die Bevölkerung‘ durch den Aufent- 
halt der fremden Truppen erlitten hatte, aufklären und 
Vorschläge zur Besserung einsenden. Allein Hardenberg 
nahm nun. selbst die gegen den König gerichteten Vor- 
würfe auf, indem er sagte,* der in der Kabinettsordre ge- 
1. UelLer die damalige Stimmung der Offiziere s. Bilas Schreiben 
ın Hard. d. d. Neustadt an der Aisch ır. Jan. 1801; R. XL 
25 B.: 
2. Ueber dies und das Folgende s. Hard, Schreiben an den 
König vom 26. Jan. 1801. — In den Räsonnements vom 15. Aug. 
1798 hatte Hard. gesagt, nichts könne den König so sehr schädigen 
als der Durchzug und Aufenthalt der kriegführenden Mächte in 
einem Teile seiner Staaten. Was wird Europa sagen, fährt er er- 
regt fort, was Kurer Majestät eigene Unterthanen, wenn ein Teil 
derselben den Schrecken des Krieges und der Revolutionen. preis- 
gegeben bleibt. 
3. Durch Kabinettsordre vom 10. Jan, 1801. 
1. In dem Schreiben vom 26. Jan.
	        
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