Metadaten: Preussens Politik in Ansbach-Bayreuth

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Das Privilegium de non appellando war ein Zugeständnis 
von sehr geringem Werte, Eben so wenig konnte es als 
ein besonders hoher Preis bezeichnet werden, wenn der 
Kaiser versprach, sich für Unterdrückung der gegen 
Friedrich Wilhelm schwebenden fränkischen Prozesse zu 
verwenden, Auch wenn der Besitzstand in Franken nicht 
anerkannt wurde, hätte doch kaum eine Macht deshalb die 
Waffen erhoben. Ob die Bestätigung etwas früher oder etwas 
später erfolgte, war keine Frage von Wichtigkeit. Thugut, 
der die Verhandlung mit Preussen schliesslich doch zum 
Scheitern bringen wollte, konnte das Privileg und die 
Niederschlagung der Prozesse ohne Widerstand gutheissen. 
Er steuerte nach vorbedachtem Plane dem Krieg zu. Zum 
Nachteil .Preussens, das von thätigem Eingreifen fern- 
gehalten werden sollte, wollte er, unterstützt von Russland, 
die Angelegenheiten Europas ordnen. 
Die Aspekte Bayerns auf dem Rastatter Kongress 
waren nicht sehr günstig. Die Einbusse, welche die 
Wittelsbacher durch den Verlust des linken Rheinufers 
erlitten, mochte, die Kurlinie und der Zweig Zweibrücken 
zusammengenommen, etwa 8000 qkm mit 500000 Ein- 
wohnern und 2 Millionen Gulden jährlicher Einkünfte 
betragen, Für diesen Abgang sowie für die Opfer, welche 
den Ländern die Kriegslasten auferlegt hatten, wurde Er- 
satz verlangt, zum Teil im Anschluss an die bayerischen 
Lande, zum Teil wohl auch am Rhein. Man nahm bereits 
einzelne Gebiete in Aussicht, so das Neuburg an der Donau 
mit der Oberpfalz verbindende Bistum Eichstädt und das 
Gebiet von Nürnberg.! Aus den Beratungen in Rastatt 
erkannte der Kurfürst bald, dass ihm Oesterreich wie 
Preussen eine nennenswerte Entschädigung nicht gönnten, 
dass seine Wünsche das Direktorium weit eher erfülle, 
1, Bericht Hard, vom 26. Jan. 1798,
	        
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