Volltext: Preussens Politik in Ansbach-Bayreuth

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Besprechungen mit Nürnberg erwähnte. Wohl weil hier 
gesagt war, die Stadt habe mit dem Unterwerfungsantrag 
vom ı2, August die Initiative ergriffen und der Eindruck 
erweckt wurde, als hätte der Rat von Anfang an nichts 
anderes als Einverleibung geplant, verbot derselbe die Auf- 
nahme des Artikels in eine nürnbergische Zeitung.! Auch die 
für die Oeffentlichkeit bestimmte Bekanntmachung, welche 
Hardenberg nach Verweigerung der Ratifikation erliess, 
in das Blatt einzurücken untersagte er, da die dort vor- 
gezeichnete Politik eines Zusammengehens mit Preussen 
seinen Absichten nicht entsprach. Seit dem Anfang des 
Oktober konnte er gegenüber Friedrich Wilhelm wieder 
die feindselige Haltung, wie sie gegen das Haus Branden- 
durg hergebracht war, einnehmen. Die Stadt hatte un- 
mittelbar nach dem Vertrag von Hardenberg einen Geld- 
vorschuss verlangt und auch 20000 Gulden aus der Fürther 
MHofbank erhalten,? Bei Mitteilung der Ablehnung der 
Ratifikation bot der Minister ein Darlehen an. Der Rat 
zing darauf nicht ein.® Er beeilte sic} vielmehr, die am 
Anfang des September entliehene Sumn. zurückzuzahlen.* 
Er fiel jetzt vollständig der Österreichischen Politik zu, 
Er erging sich in Huldigungen gegen die Person des 
Kaisers. Die spanische Tracht, welche die Ratsherrn in 
ihrer Angst vor den Franzosen verborgen hatten, war 
während eines ganzen Monats nach deren Abzug ausser 
Gebrauch geblieben. Jetzt war der Magistrat bestrebt, 
alle Erinnerungen an die vorausgegangenen Vorkommnisse 
zu verwischen. Am ersten Wochentage nach dem Aus- 
marsch der Truppen Friedrich Wilhelms erschien er wieder 
i. Lade C. LIV, 27. 
2. Zusage Hard. vom 3. Sept 1796. S. hierüber die Ratsprot. 
3. Berichte Schusters vom 2, Okt., 21. Nov. u. 25. Nov. 1706; 
R. 4 C. 94. 
4: In einem Schreiben an Hard. d. d. Nürnberg 8. Okt. 1706 
kündigt der Rat die Rückzahlung an: ebda.
	        
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