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Die Kreisgesandten in Nürnberg bemächtigten sich
sogleich der wichtigen Neuigkeit.! Bald waren überall die
Gerüchte verbreitet; man sprach von ihnen wie von
sicheren Thatsachen.* In einer Zeit, da der König sich
beim Reich um die Verpflegung des preussischen Heeres
bewarb, war Hardenberg die üble Nachrede sehr ungelegen.
Er war selbst mit den Verhandlungen betraut; jeden
Misston musste er auslöschen. In einem Schreiben an den
Bischof von Bamberg-Würzburg? bezeichnete er die Ver-
mutungen als Verleumdung; das Kabinettsministerium
Jekämpfte in Regensburg die Beschuldigungen durch
Görtz.* Eine Note, die Hardenberg der fränkischen
Kreisversammlung übergeben liess,” sollte den Kreis-
gesandten, den Regierungen, der Oeffentlichkeit die
Unrichtigkeit jener Ausstreuungen darthun. Zugleich
empfahl er den Plan, den ihm der König auf-
getragen hatte, den Ständen nochmals. Indem er die
Abweisung des gegen Preussen ausgesprochenen Verdachts
mit der sehr bestimmten Andeutung verband, dass
Friedrich Wilhelm seine Sache von der des Reiches
trennen werde, wenn man ihm bei der Verpflegung‘ nicht
zu willen sei, gewann es den Anschein, als ob der König
die ungeschmälerte Erhaltung der geistlichen Territorien
von dem Gelingen der Reichsverpfleg ung abhängig mache.®
MM
ı. Berichte Schliks vom 17. u. 23. Febr. 1794.
2 Vgl. auch Kaulek: Papiers de Barthelemy III, 453 u. 462.
3. d. d. Frankfurt 20. Febr. 1794: K. Th. Heigel im 53. Bericht
über Bestand und Wirken des historischen Vereins zu Bamberg für
das Jahr 1891, 7f.
4. Reskript an Görtz d. d. Berlin 22. Febr. 1794 bei Heigel
a. a. O. 14. — Zeissberg IV, 137.
5. d. d. Nürnberg 21. Fehr. 1794: Kaulek III, 485.
6. Note der preussischen Gesandtschaft vom 22. Febr. 1704
zur Sprache gebracht in der Kreissitzung vom 24. Febr., R. XI,
23. Vol. 3, abgedruckt in der Deutschen Staats- u. Ministerial-