1'482 —
Zusammengehen mit den Ständen ihre Selbständigkeit in
Gefahr wähnte und sich in Protesten überstürzte, reichte
sehr gerne dem‘ Konvent die” Hand. Im Juli 1796 trug
sie ihm ihre. Klagen vor*.
Und die Gesandten blieben fest. Preussen in ernste
Verwicklungen mit Frankreich zu bringen, selbst davor
schreckten sie nicht zurück.
Der Feldzugsplan des Direktoriums für 1796 ging
dahin; die Oesterreicher in die habsburgischen Erblande
zurückzuwerfen und dem Kaiser, wenn nötig, unter den
Mauern seiner Hauptstadt den Frieden zu diktieren. Bona-
„arte sollte die Aufgabe für Italien ausführen, während die
Truppen des deutschen Kriegsschauplatzes unter zwei
getrennt operierende Oberfeldherren geteilt wurden. Am
Niederrhein befehligte das Maas- und Sambreheer Jourdan,
der am gleichen Platze bereits 1795 gestanden hatte; am
Oberrhein hatte Moreau die Leitung. Im Juni 1796 über-
schritten beide den Strom. Während Moreau in Schwaben
kämpfte, nahm Jourdan die Richtung mainaufwärts. Am
:6. Juli gelangte er in den Besitz Frankfurts und betrat
nun den fränkischen Kreis.
In Nürnberg erwachte sofort lebhafte Besorgnis. Ein
Dekret des Senats? ermahnte angesichts der immer näher
rückenden Kriegsgefahr zur Ruhe und zur Bereitschaft.
Gleich‘ darauf erfuhr man, dass die Franzosen bis Kitzingen
vorgedrungen seien; jetzt war man gewiss, dass sie auch
bis Nürnberg kämen. Die kaiserliche Reserve und die
Reichsoperationskasse verliessen die Stadt.?
ı. Bericht von Schmid u. Pfeiffer d, d. Nürnberg 12. Juli 17096;
ebda.
2. Vom 24. Juli 1796: Bericht Pfeiffers d. d. Nürnberg 25. Juli
1796; R. 44 C. 676.
3. Bericht Schmids d..d. Nürnberg 26. Juli 1796 (R. 44 C. 676).
27. Juli, heisst es ebenda, werden die kaiserliche Kriegskanzlei, das
Weıbungs- und das Monturdepot folgen.