Volltext: Preussens Politik in Ansbach-Bayreuth

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Der Einmarsch des Hohenloheschen Korps fiel mit 
einer Verschärfung und Vermehrung der Ausfuhrverbote 
zusammen. Die Thätigkeit der Kreisversammlung bestand 
zu einem grossen Teil nur noch im Anhören von Be- 
schwerden, die gegen Preussen vorgebracht wurden. 
Seit dem preussischen Friedensschluss war Hardenberg 
nicht mehr gemeint, nachzugeben, Schon von Basel aus 
hatte er im Mai 1795 sofortige Bestrafung eines bam- 
bergischen Beamten verlangt, weil derselbe angeblich eine 
durch bischöfliches Gebiet führende Marschroute durch die 
Fürstentümer gelegt hatte; würde dergleichen sich wieder- 
holen, drohte er, so würde der König‘ die Frevler auf der 
Stelle zur Verantwortung ziehen.! Ein frischerer Zug kam auch 
in die fränkische Beamtenwelt; sie war nun von beengenden 
Fesseln befreit, Ein Oberamt behauptet, die KRitter- 
schaft innerhalb der Fürstentümer sei nicht reichsunmittel- 
bar, sondern landsässig, ihre Hintersassen aber seien „mit 
Haut und Haar, mit Leib und Leben“ dem Könige unter- 
worfen.? Ein anderes Amt liess einen nürnbergischen 
Steuerhauptmann verhaften, weil er sich weigerte, Unter- 
thanen der Stadt zur Ausbesserung eines Weges anzu- 
halten. Nicht selten untersagten jetzt Beamte den In- 
sassen die Zahlung einer Steuer oder die Entrichtung von 
Abgaben an ihre Landesobrigkeit schlechthin.“ Seit dem 
1. Hard, an die Kreisdirektorialgesandtschaft d. d. Basel 
ıS. Mai 1795; R. XI. 18, 
2. Schreiben Hohenecks an die Frh. v. Crailsheim vom. 4. Okt, 
1795. — Ueber Bedrückung der Ober- u. Unterämter Hoheneck, 
Baiersdorf, Dachsbach, Ipsheim, Burgbernheim, Neustadt an der 
Aisch beklagt sich ein Schreiben des fränkischen Kreisdirektorial- 
kantons Rhönwerra an Hard. d. d. Schweinfurt 15. Febr, 1796 
K.-A, a. a. 0.). 
3. Schreiben des Senats zu Nürnberg an die Regierung zu 
Ansbach d. d. Nürnberg 20, Jan. 1796; R. XI. 20. 
4. Ebda.
	        
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