Volltext: Nürnberg's nächste Umgebung

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gebracht, inwendig die Simmer ausgemauert und die Schlöt aufgeführt.“ 
das Saalbuch spricht um das Jahr 1738 von dem Schloß und dessen 
Zugehörung, „wie solches mit einer starken Mauern und Swinger auch 
Gebäuden umfangen ist, bestehend in dem alten Herrnhaus, worinnen eine 
herrschaftl. und zwei Beständner- oder Fischvoigts-Wohnung mit drei 
Feuerrechten und zwei Stockwerken befindlich, woran ein Thürmlein mit 
ciner Glocke gebaut ist, einem Viehstall und Fischkammer“; zum andern 
erwähnt es „das neue Herrnhaus mit 4 Feuerrechten und 3 Stockwerken 
versehen, in welches man von obgemeltem alten Gebäud durch einen 
Schnecken (Schneckenstiege) gehen kann.“ Das Schloß sei von einer 
Mauer, Hofraith und Thor umfangen, habe eine Pferdestallung, einen 
Backofen, einen Schöpfbruͤnnen, einen Zwingengarten und endlich außerhalb 
des Hofes und Zwingers eine Beständnerswohmung, einen Stadel u. s. w. 
Wie man uns in Steinach erzählte, soll das Schloß durch einen 
unterirdischen Gang mit dem Kloster (17) Bislohe verbunden gewesen sein. 
Nach Auflösung des Fideikommisses wurde Steinach im Jahre 1828 
von Frhrn. Christ. Friedr. Stromer von Reichenbach an den Oberkonsistorial⸗ 
Präsidenten v. Roth verkauft, dessen Erben den Sitz an den Ober— 
expeditor Döderlein weiter veräußerten. Seit 1802 ist Berr Greiner 
im Besitze. 
Daͤs freundliche Schlößlein im Barockstil mit ovalen stark vergitterten 
Fenstern im Erdgeschoß ist in allen seinen Cheilen wohl erhalten und von 
schattigem Busch⸗ und Baumwerk umgeben. Auf einem der mit Zacken 
gezierten Kamine hat seit langem Familie Storch ihre umfangreiche 
Wohnstätte aufgeschlagen und sinnend betrachten die Alten die trefflich 
bebaute Gegend ringsum nicht ohne Trauer über das Verschwinden so 
manchen fisch⸗ und fröschereichen Weiherleins und der Leckerbissen, die sie 
einst in reichlicher Menge zu ihrer Cafel geliefert. 
Jenseits des hier —E 
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mit zweien Schloßgütern, die Brandenburg⸗Unsbachisches Lehen waren, 
und von denen eines Burgstall in Lohe“ genannt wurde. Hier saß bereits 
im Jahre 1200 das Nürnberger Patriziergeschlecht der Rummel (1422 Wilh. 
Rum̃mel). Hierauf folgten die Herrn v. Waͤldeck (1503), v. Lindner 
(1565 — 1651), v. Danngrieß 1662), v. Waldeck (1080 - 1709), v. Meyersbach 
4704 17), v. Hheld (zu Kunreuth) 1717 4), Sauber (70.ö) und Rath 
Daniel hoffmann (1761 1822). Im letztgenannten Jahre kam das Schloß 
in den Besitz des Herrn Hemeindevorstehers und Landstandes Gg. Leonh. 
Reuthner (bis 1852), welcher daselbst eine Bierbrauerei und Schnaps⸗ 
brennerei einrichtete 1852 erwarben es die Gebrüder Rackelmann, von 
welchem es 1854 an herrn Gerstendörfer kam, der es bis zum Jahre 1862 
besaß, wo es neuerdings dem Verkauf unterstellt und zerschlagen wurde. 
Das Schloßgebäude selbst erwarb im Jahre 1863 Oekonom Konr. Dorn. 
Von der einstigen Festigkeit und Bedeutsamkeit des Herrnsitzes zeusen 
noch der vorhandene, nunmehr ausgetrocknete Graben und die mit 
Schießscharten versehene Mauer. Das aͤndere Schloß in Vach (nunmehr
	        
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