Objekt: Handbuch der vorzüglichsten Denk- und Merkwürdigkeiten der Stadt Nürnberg (1. Bd. - 2. Auflage)

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ihn nach Rom kommen ließ, um ihn auf diesem 
Instrumente zu hören, wofür ihn dieser Pabst 
reichlich belohnte. 
Aber auch die deutsche Dichtkunst, welche 
mit dem Minnegesang schon ganz erloschen 
war, flammte aufs Neue wieder auf, und 
Nürnberg war eine von den ersten deutschen 
Städten, welche sie freundlich aufnahm, hegte 
und pflegte. An die Stelle der Minnesän⸗— 
ger traten die Meistersänger. Es wurden 
Gesangschulen errichtet, von denen sich die 
vorzüglichsten zu Mainz, Nürnberg und Straß⸗ 
burg befanden. Die hiesigen Meistersänger 
hielten ihre Singschulen bald in der Kirche 
zu St. Martha, bald in der Prediger⸗ ( Domi⸗ 
nikaner⸗) Kirche, bald in der Kirche der Vor⸗ 
stadt Wöhrd, bald, und zwar noch in neueren 
Zeiten, in der St. Katharinen⸗Kirche. In die⸗ 
sen Schulen lasen und sangen sie ihre Gedichte 
ab, und eigens aus ihrer Mitte dazu aufgestellte 
Merker bezeichneten die darin vorkommenden 
Fehler. Der größte Theil der Meistersänger 
war aus dem Handwerksstande, daher betrieben 
sie auch die Sache zunftmäßig, man mußte erst 
Schüler seyn, ehe man zum Meister gesprochen 
werden konnte.
	        
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