fullscreen: Bis zur reformatorischen Thätigkeit in Altenburg (Band 1)

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in dir erlischt, die fliehe als ein Gift, denn es sind nicht 
Brot des Lebens, sondern Säuträber oder Kleien. Solches 
sind gemeiniglich die Werke, die wir aus eignem Vornehmen 
und Superstition thun, es sei mit Beichten, Beten, 
Fasten ꝛc. oder dergleichen.“ 
Üüber die Bedeutung der priesterlichen Absolution war, 
wie wir bereits bemerkten, Luther sich noch nicht klar. 
Aber er hatte es doch schon ausgesprochen, daß nicht der 
Priester oder eine in ihm ruhende Gewalt, sondern Christi 
Verheißung die Vergebung bringe, und an einer anderen 
Stelle erachtet er jeden Christenmenschen für fähig, das 
„Ich entbinde dich von deinen Sünden“ zu sprechen, — 
ersteres sagen die Resolutionen, letzteres der deutsche Sermon 
von der Buße. Wenzel beläßt dem Priester die Absolutions⸗ 
gewalt, ihm, dem Veortreter Gottes, als eine „aus Gewalt 
ihm von Gott befohlene“ und sagt in Bezug auf die 
Unbedingtheit dieses priesterlichen Spruches im 24. Sermon: 
„Ja es ist wahr! Der zu mir also redet ist Gott.“ 
Über die Person der Maria äußert sich der Prediger 
im 25. Sermon in folgenden Worten: „Die Jungfrau 
Mutter Maria, die aller Sünde gefreiet war, hat durch 
Mitleidung ihres Sohnes fremde Sünde getragen und Gott 
also glorificieret.“ 
In der Frage des von den Heiligen erworbenen 
Gnadenschatzes war Cuther, wie die Resolutionen zeigen, 
bereits zu evangelischer Klarheit hindurchgedrungen, wäh⸗ 
rend Linck sich der papistischen, schriftwidrigen Ansicht noch 
nicht gänzlich entäußert hatte. Vielmehr machen seine Aus— 
sprüche den Eindruck der Unklarheit und sind nicht ohne 
Widerspruch untereinander. Indem der Adventsprediger 
in seiner 23. Ansprache sagt: „Alle Vollkommenheit und
	        
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