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setzt. Derzeit stehen nur mehr Morseschreibapparate
und seit dem Jahre 1882 auch Telephone in Anwendung.
Die Bahnbetriebstelegraphenleitungen scheiden sich
in Fernleitungen, Leitungen für den allgemeinen Ver-
kehr und in Frischenleitungen. Erstere dienen zur
Verbindung der Hauptstationen einer Bahnlinie unter
sich. Sie erreichen eine grösste Länge von etwa 400 km
und sollen in der Regel nicht mehr als zehn Stationen
enthalten. Die Leitungen für den allgemeinen Verkehr
verbinden sämmtliche Stationen einer Bahnstrecke und
beginnen und endigen jeweils in grösseren Stationen.
Die Frischenleitungen endlich ermöglichen die tele-
graphische Korrespondenz zwischen zwei benachbarten
Stationen und dienen ausserdem auf jenen Strecken,
welche nicht mit Streckentelephonen versehen sind, zur
Abgabe von Hilfssignalen von den Bahnwärterposten
aus. Sämmtliche‘ Morseleitungen werden mit Ruhe-
strom und mit einer normalen Stromstärke von zehn
Milliampere betrieben. Die zugehörigen Stromquellen
befinden sich, und zwar in gleicher Stärke, an den
beiden Endstationen jeder Leitung. Die Relais der
Morseschreibapparate sind mit 50 Ohm Widerstand ver.
sehen, sie beginnen mit 2-—4 Milliampere Stromstärke
zu arbeiten und werden mit einer Stromstärke von
5 Milliampere regulirt in die Leitung eingestellt. Die
Regulirung auf die normale Stromstärke von 10 Milli
ampere wird durch Anspannen der Abreissfedern be-
wirkt. Aus der vorbemerkten gleichmässigen Vertheil-
ung der Batterien an den Enden einer Leitung ergibt
sich sodann, dass auch bei einem vollständigen Versagen
der einen Batterie oder bei einem allenfallsigen Boden-
schlusse in der Nähe einer Endstation der Betrieb in
der Leitung mit der halben Stromstärke aufrecht er
halten werden kann.